§ 39. Definition und Gleichung der Ellipse.
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Die von irgend einem Punkte P der Ellipse nach den Brenn
punkten gezogenen Strahlen heißen Brennstrahlen.
Aus der Definition ergibt sich
die folgende mechanische Erzeu-
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gungsweise der Ellipse. Befestigt
man in den beiden Brennpunkten
F und F' die Enden ei es Fadens,
dessen Länge größer als FF' ist,
und führt einen Stift so, daß er
den Faden fortwährend gespannt
erhält, so beschreibt der Stift eine
Ellipse. Aus dieser Entstehungsweise erkennt mau, wie auch
aus der Definition, daß die Ellipse eine geschlossene Linie ist.
Um ihre Gleichung abzuleiten, wählen wir FF' als x-
Achse und den Mittelpunkt von FF' als Anfangspunkt eines
rechtwinkligen Achsensystemes. Es sei
FF' = 2c, FF = y , FF' = /
und die konstante Summe der beiden Brennstrahlen r und r
gleich 2a. Dann muß r-)-/>2c, folglich a>c sein. Nun ist
r = ]/(c — xf + y 2 , r = Y(c + x) 2 + y 2 ,
und man erhält daher als Gleichung der Ellipse:
(1) ]/(c — x) 2 + y 2 + Y(c + x ) 2 + y 2 = 2a.
Um die Gleichung von den Wurzeln zu befreien, quadriere
man, wodurch sich zunächst ergibt:
2(x 2 + y 2 + c 2 ) + 2]/(ir 2 + y 2 + c 2 ) 2 — ±c 2 x 2 — 4a 2 .
Durch nochmaliges Quadrieren erhält man:
(x 2 + y 2 + c 2 ) 2 — 4c 2 x 2 = (([x 2 4- y 2 + C 2 ) — 2 a 2 ) 2
und hieraus durch Ausrechnen:
x 2 (a 2 — c 2 ) + y 2 a 2 — a 2 (a 2 — c 2 ) = 0.
Da a > c ist, so kann man zur Abkürzung
(2)
setzen und erhält dann, nach Division mit a 2 h 2 , die Gleichung:
(3)
= 1.