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Zweites Kapitel: Die gerade Linie.
spricht dann ein ganz bestimmter Wert von X, und umgekehrt
gehört zu jedem X eine ganz bestimmte Parallele zu AB.
Die Gleichungen von A^B und AB X lauten nun:
Die Elimination von X aus diesen beiden Gleichungen
führt zu:
oder:
x* y* x y
a 2 h 2 a b ’
oder endlich:
, Der erste Faktor, gleich Null gesetzt, stellt die durch O
gehende Mittellinie des Dreiecks dar (§ 25, Aufg. 7). Der
zweite Faktor, gleich Null gesetzt, liefert die Gerade AB T
deren sämtliche Punkte zu dem gesuchten Orte zu rechnen
sind, wie man erkennt, wenn A 1 mit A und B L mit B zu-
zusammenfallen.
§ 31. Hauptaufgabe und Methode der analytischen Geometrie.
Durch die bisherigen Untersuchungen haben wir einen
eigentümlichen Zusammenhang kennen gelernt zwischen einem
geometrischen Gebilde, nämlich einer geraden Linie, einerseits
und einer algebraischen Gleichung mit zwei Veränderlichen
andererseits. Wir sahen, daß zu jeder geraden Linie eine
Gleichung mit zwei Veränderlichen x und y gehört, die in
Bezug auf diese vom ersten Grade ist und die allemal, aber
auch nur dann, erfüllt wird, wenn x und y die Koordinaten
eines Punktes der Geraden darstellen. Umgekehrt konnten wir
jede Gleichung von der Form Ax + By +0=0 als die
Gleichung einer geraden Linie deuten. (Wegen dieses Zu
sammenhanges nennt man auch die Gleichung Ax + By +0=0
eine lineare Gleichung.)
Es drängt sich nun die Frage auf, ob, unter Benutzung
eines bestimmten Koordinatensystem.es, für jede durch ein be