Drittes Kapitel: Der Kreis.
schiedenen, in zwei reellen und zusammenfallenden
Punkten, oder gar nicht schneidet, je nachdem r=d,
d. h. je nachdem der Abstand der Geraden vom Mittel
punkte des Kreises kleiner, gleich, oder größer ist
als der Radius.
Nehmen wir an, die Schnittpunkte seien reell — wir
wollen sie mit S 1 und $ 2 , ihre Koordinaten mit x 1 , y 1 und
x 2 , y 2 bezeichnen —, dann erhalten wir aus (3), ohne aufzu
lösen, die Abscisse - des Mittelpunktes der Sehne S 1 S 2>
nämlich:
Xi —I - a?2 v.
—- = o cos a.
Führt man diesen Wert in (2) ein, so findet man die zu
gehörige Ordinate:
Vi +
V =
8 sin a.
Aus diesen Gleichungen für x und y aber folgt:
(7) y = x tg «,
d, h. der Mittelpunkt der Sehne S 1 S 2 liegt auf dem Lote,
das man vom Kreismittelpunkte aus auf die Sehne fällen
kann. Da nun zu parallelen Sehnen dasselbe Lot gehört, so
ergibt sich:
Die Mittelpunkte paralleler Sehnen liegen auf
dem Lote, das man vom Kreismittelpunkte aus auf
diese Sehnen fällen kann.
Aufg. 1. Gib die Lage der Geraden 2x—ly-\-l = 0
zu dem Kreise x 2 + y 2 = 9 an und bestimme die Koordinaten
der Schnittpunkte.
Aufg. 2, Bestimme aus den Gleichungen x = 8 cos a,
y = 8 sin a den Ort der Mittelpunkte aller Sehnen, die vom
Kreismittelpunkte den konstanten Abstand d besitzen. (Be
trachte a als einen zu eliminierenden Parameter, § 30).
Aufg. 3. Leite die sämtlichen Resultate des Textes ab
für den Kreis ax 2 + ay 2 + bx + cy + d = 0 und die Gerade
Ax + JBy -f C = 0.