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Beiliegendes Blättchen f 1 ] über die Schwierigkeit in meiner
Abhandlung war schon vor mehreren Wochen geschrieben und nur
durch einen Zufall verlegt. Hoffentlich wird dasselbe ge
nügend sein.
An meiner Wohnung ist bisher mit unverantwortlicher Lang
samkeit gearbeitet, und ich werde von Glück zu sagen haben, wenn
sie auf Michaelis nur notdürftig bewohnbar ist. Aber jetzt muß
ich einziehen, da ich, auf Müllers Ehrenwort mich verlassend,
keine Wohnung gemietet habe und jetzt so kurz vor dem Termin
auch keine mehr zu finden sein würde. Das andere Haus ist noch
viel weiter zurück, und doch denkt Harding auch noch Michaelis
einzuziehen.
Repsold hat leider immer noch gar nichts von sich hören
lassen.
Pf aff [ 2 ] in Nürnberg hat unlängst eine Astrologie drucken
lassen, womit er das Publikum zum besten haben zu wollen scheint.
Mir selbst ist dies Werk bisher noch nicht zu Gesicht gekommen.
Leben Sie wohl, lieber Gerling.
Stets Ihr ergebenster
C. F. G.
Nr. 90. [Gauß an Gerling.]
Göttingen, den 21. September 1816.
Heute, liebster Gerling, nur ein paar Worte, um Ihnen den
Ueberbringer dieses, Hrn. D. Tittel aus Erlau, zu empfehlen, der,
hauptsächlich um ihre Bekanntschaft zu machen, eine kleine Reise
nach Kassel macht. Er ist, wie Sie selbst finden werden, ein Mann
von wackerm Charakter, gründlichen Kenntnissen und warmem
Eifer.
Meinen letzten Brief werden Sie hoffentlich durch Hrn. Merian
richtig empfangen haben. Wie es mit meiner Wohnung steht, wird
Ihnen Hr. Tfittel] ausführlicher erzählen können; ich habe daher
für heute nichts hinzuzusetzen als meine besten Wünsche für
Ihr und der Ihrigen Wohlbefinden.
Ergebenst
C. F. Gauß.
Ein Dr. Albers aus Bremen hat hier neulich Harding die Nach
richt mitgebracht aus Kassel, daß dort vor dem Tore eine neue
Sternwarte gebaut werde. Wie hängt das wohl zusammen?
t 1 Nicht mehr vorhanden.]
[ 2 Pfaff, Johann Wilhelm Andreas, geh. 1774, gest. 1335, Bruder des Mathematikers
Johann Friedrich Pfaff; von 1809 bis 1817 Professor der Mathematik am ReaMnstitnt zu
Nürnberg, später in Würzburg und Erlangen. Gemeint ist die Schrift: „Astrologie“,
Nürnberg 1816.]