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vermindern, aber nie aufheben, wenigstens nie Sicherheit geben,
daß sie aufgehoben ist. Lesen Sie gütigst nach, was ich in dem
angeführten Blatt gesagt habe. Bessel hat einen ganz ähnlichen
Meridiankreis erhalten; alle Teile sind gleichsam aus einer Form
mit dem meinigen gegossen, und doch scheint, nach einigen mir
von Bessel gemachten Mitteilungen, der Flexionskoeffizient ver
schieden zu sein. Jedes Instrument ist ein Individuum, und der
Flexionskoeffizient soll und muß ebensogut durch eigene dazu
angestellte Beobachtungen ausgemittelt werden wie der Colli-
mationsfehler.
Herzlich freue ich mich über die Nachrichten, die Sie mir
von Ihrem Wohlbefinden und von Ihrer Zufriedenheit [mitteilen]
und wünsche, daß diese noch immer wachsen möge.
Stets der Ihrige
C. F. Gauß.
Nr, 118. [Gerling an Gauß.]
Marburg, den 3. Novhr. 1820.
Zuvörderst meinen herzlichen Dank, verehrtester Hr. Hofrat,
für Ihren Brief vom 26. Jun. und die durch denselben mir mit
geteilten Abdrücke von den G. G. A. Auch für einige Berichti
gungen, die Sie meinem Aufsatz in ein paar von mir nicht gehörig
beobachteten Punkten beigefügt haben, sage ich Ihnen auf
richtigsten Dank. — Ihre Beobachtungen der Sonnenfinsternis hat
Prof. Harding inzwischen die Güte gehabt, mir mitzuteilen. Es
ist jammerschade, daß das Wetter so wenig günstig war. Auch hier
habe ich nur das Ende beobachten können; 3 h 56' 51,6" M. Z., was
ich, soweit sich eine solche isolierte Beobachtung dieser Art ver
bürgen läßt, für zuverlässig halte. Den Ring habe ich nicht einmal
gesehen, was um so verdrießlicher mir war, da eine lichte Stelle
in den Wolken, die mir unter der Sonne wegging., schon ein paar
hundert Schritt südlich von meiner Wohnung den Ring wenigstens
auf ein paar Sekunden hat durchblicken lassen. Von anderweitigen
Beobachtungen kann ich noch folgende beiden mitteilen:
1.) Prof. Schmidtf 1 ] aus Gießen und Herrenschneider [ 2 ] in
Straßhurg beobachteten in letzterem Ort:
Anfang
Ende
Rings Anf[ang]
[Rings] Ende .
ll> 10' 15" W.Z.
3h 58' 48" „
2h 37' 0" „
2h 39' 4"
[1 Schmidt, Georg Gottlieb, geh. 1768, gest. 1837; Professor der Mathematik und
Inspektor der Sternwarte a. d. Univ. Gießen.]
[ 2 Herrenschneider, Johann Ludwig, geh. 1760, gest. 1843; Prof der Mathematik,
Physik und Astronomie a. d. Univ. Straßburg.]