Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

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das Protokoll führt und gleich ins Reine bringt (die Mittel 
nimmt usw.). 
2. ) Sehr wichtig aber ist, daß jeder Beobachter das Berichtigen 
selbst kann, was erforderlichenfalls immer in den Zwischenzeiten 
geschehen muß. Während der Beohb. sollen die Schwingungen 
klein sein, z. B. drei oder vier Skalenteile groß, wenn Sie es er 
ringen können. Sind die Schwingungen bedeutend, z. B. 15 oder 
20 Skalenteile, so taugt die Methode nichts, besonders wenn die 
Schwingungsdauer einer ganzen Zahl von Sekunden nicht sehr 
nahe liegt. 
3. ) Wenn Sie mit Wachslichten beleuchten, so reichen zwei zu, 
falls die Lichte gut sind. Ich habe immer Wagenlichter genommen. 
Jetzt wird mit zwei Argandschen Lampen beobachtet, die aber jede 
oben einen Schornstein hat. 
Vorher, wenn die erhitzte Luft vor dem Objektiv spielte, war 
das Wallen immer sehr stark. Wir haben aber immer eine dritte 
Lampe in Reserve. Die zwei Lichter stehen nahe beieinander, so 
daß die Stelle, wo beobachtet wird, ungefähr in der Mitte ist, doch 
finden Sie es vermutlich bequemer, wenn die Lichter so weit aus 
einander sind, daß die Flamme von keinem im Gesichtsfeld ist. 
Daß man für den Fall, wo große Anomalien verkommen, imstande 
sein muß, die Lichter leicht zu verschieben, versteht sich von selbst. 
In Nr. 36 der hiesigen G, A.f 1 ] werden Sie den Auszug einer 
von mir am 14. Febr. gehaltenen Vorlesung finden und darin auch 
einige neue Experimente, die Sie vermutlich überraschen werden. 
Möchte ich doch bald wieder angenehme Nachrichten von 
Ihnen und besonders über die Erfüllung der Ihnen gemachten Ver- 
spreenungen erhalten. Stets von Herzen der Ihrige 
C. F. G. 
Nr. 232. [Gerling an Gauß.] 
Marburg, d. 31. März 1835. 
Während meine Gehülfen noch beschäftigt sind, die Beobach 
tungen vom 28.—29. ins Reine zu bringen (denn sie wollen es sich 
nicht nehmen lassen, sie Ihnen auch in anständiger Form zu produ- 
t 1 Gott. Gel. Anz. vom 7. März 1835, Stück 36, S. 345—357; wiederabgedruckt in 
Gauß’ Werken, Bd. V, S. 528—536.]
	        
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