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darüber steht. Was Müller daneben gesehen hat, ist der Wagen
und eine Strohhütte gewesen.
Mit den herzlichsten Empfehlungen an die lieben Ihrigen
Von Herzen
Ihr
Sehr eilig. G.
Nr, 262. [Gerling an Gauß.]
Marburg, den 12. Novhr. 1836.
Endlich komme ich dazu. Ihnen, hochverehrter Freund, meinen
herzlichen Dank ahzustatten für die freundliche Aufnahme, die ich
auch jetzt wieder bei Ihnen und den liehen Ihrigen, welchen ich
mich herzlichst zu empfehlen bitte, gefunden habe, und Ihnen
meine glückliche Rückkehr (am 29. Oktbr.) anzuzeigen. — Weber
wird Ihnen bereits erzählt haben, wie wir einen Nebel- u[nd] Regen
tag in Weckerhagen zugebracht haben. Ich begab mich von dort
über Hofgeismar auf den Desenberg, wo ich in einem fürchterlichen
Sturm zum erstenmal in meinem Leben in Gefahr geriet, samt dem
Pferde den Berg hinuntergeweht zu werden, besorgte die dort
nötigen Geschäfte als Vorbereitung für künftiges Jahr und kehrte
dann über Wolfhagen u[nd] Fritzlar direkt nach Marburg zurück.—
Die Meinigen, die sich Ihnen und den Ihrigen bestens empfehlen,
fand ich gottlob alle recht wohl; zugleich aber hatte man mir eine
Menge zeitraubender Universitätsarbeiten aufgehoben, so daß ich
erst mehrerer Tage bedurfte, um in die Ordnung zu kommen. Seit
dem 7. d. M. lese ich nun meine Winter-Vorlesungen und kann, wie
man sagt, zu mir selbst kommen.
Wegen der Spinnenuntersuchung lege ich das Protokoll selbst
Ihnen vor. — Es war mir interessant, von Deahna demnächst zu ver
nehmen, daß ein ähnlicher Fall Ihnen in G[öttingen] auch schon
einmal vorgekommen sei, und werde ich also vor den Terminen
jedesmal diesen Umstand erst nachsehen.
Deahna schickte mir auf die in Ihrem Namen an ihn gerichtete
Exhortation die anliegende Abschrift seines Aufsatzes. Er sei,
sagte er mir, mit einer weiteren Ausführung beschäftigt, die er für
seine Doktordissertation bestimme. — Ich habe ihm ernstlich zu
geredet, nicht zu lange zu zaudern, und wird er nun hoffentlich in
diesem Semester noch mit seinem Examen u[nd] Promotion aufs
reine kommen.