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Von diesen Späßen nun noch zu einer ernsthaften Frage, mein
Projekt der Signale auf Feldberg und Meißner betreffend. — Diese
Frage kommt fürs erste darauf hinaus: ob Sie eine solche Längen
verbindung zwischen Göttingen u[nd] Mannheim für an sich wichtig
genug halten, um der Mühe zu verlohnen, und namentlich Ihre Mit
wirkung dazu zusichern? — Casu quo sic würde ich dann über den
Modus so frei sein, weitere detaillierte Vorschläge Ihrem Urteil zu
unterwerfen, die nötigen Einleitungen bei Nicolai und durch unsern
Bundestagsgesandten bei den Behörden des Feldbergs treffen und
(mit Ausnahme der Beobachtung in Göttingen und Mannheim)
alles die Ausführung Betreffende nach besten Kräften übernehmen.
Casu quo non gebe ich natürlich die Sache gleich auf, würde aber
schwerlich je wieder in die Lage kommen, dergleichen Unter
nehmungen zu machen.
Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie mir Ihre Ent
scheidung vor Ende dieses Jahres zukommen ließen, da über den
Vorbereitungen doch leicht einige Monate vergehen und ich mit
dem Anfang des Jahres meinen Überschlag für die Geschäfte des
künftigen Sommers machen muß.
Nachträglich zu Obigem muß ich noch bemerken, daß Deahna
mir dieser Tage sagte, er habe über seinen Aufsatz noch etwas auf
dem Herzen, was er Ihnen schreiben wolle. — Ich habe ihm, weil
er mit seinen Zeitbestimmungen etwas unordentlich ist, den
peremptorischen Termin auf morgen nachmittag gesetzt, bis wohin
ich, was er mir schicken oder bringen würde, noch beilegen wolle.
Er ist übrigens unendlich dankbar für Ihre gütige Gesinnung gegen
ihn, und habe ich ihm auch versprochen, wegen seiner Zukunft
Ihreii gütigen Rat zu erbitten. — Vorderhand habe ich nur zu
tun, daß er mit seinen Examens- u[nd] Promotionsarbeiten sich ein
wenig tummelt, denn er schien sehr geneigt, die Sache auf die lange
Bank zu schieben.
Ein Briefchen an Weber bin ich so frei beizuschließen.
Mit nochmaligem herzlichen Dank und den besten Emp
fehlungen an die Ihrigen, namentlich an die gute Therese, der ich
sö viel Unruhe gemacht
Ihr
Gerling.
Nr, 263, [Gerling an Gauß.]
Marburg, den 5. Dezbr. 1836.
Anbei erhalten Sie, hochverehrter Freund, die magnetischen
Beobachtungen des letzten Termins, über deren Übereinstimmung
mit den übrigen ich nun vielleicht schon durch Ihr magnetisches
Journal Nachricht bekomme. — Meines Wissens ist kein störender
Umstand eingetreten, als eine von Hrn. Deahna am 29. vor