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Zur Anwendung der Methode der kleinsten] Q[uadrate] ist
offenbar nichts weiter erforderlich, als die Werte von . . . p, q,
r . . . u zu kennen, man gelange nun zu ihnen wie man wolle. Es
kann nämlich in einzelnen Fällen unbequem sein, erst die endliche
Gleichung V = 0 auszuarbeiten u[nd] zu differentiieren; kann
man auf anderem Wege zu jenen Größen oder „zu solchen, die
ihnen respektive proportional sind“, gelangen, so ist dies ebenso
gut. In der Tat sind auch ihre absoluten Werte ganz indifferent,
da anstatt der Gleichung V = 0 unzählige andere, mit derselben
gleichbedeutende auf gestellt werden könnten, die andere Werte
von . . p, q, r . . . u geben würden, aber notwendig solche, die
jenen proportional bleiben.
Dies wohlverstanden, kommt es nun jedesmal auf zwei
Dinge an:
1. ) das Verhältnis der Koeffizienten ... p, q, r .... untereinander
auszumitteln,
2. ) das Verhältnis der Größe u zu einem dieser Koeffizienten, und
zwar beides ohne die endliche Gleichung V = 0, zu besitzen.
Was die erste Aufgabe betrifft, so lassen sich darüber zwar
keine allgemeinen Regeln geben, aber in einzelnen Fällen wird man
sich gewöhnlich leicht helfen können (richtiger sollte ich mich
wohl so ausdrücken, daß ich jetzt nicht Zeit habe, das dem ein
zelnen Fall zum Grunde liegende Prinzip ganz generalisiert in
Worte einzukleiden). Betrachten wir z. B. den Fall eines Polygons,
worin alle Linien gemessen sind, also eine überzählige vorhanden
ist. Hier muß die Gleichung
.... 4“ pdP + qdQ -f- rdR . . , = 0
auf jedes System von Änderungen ... dP, dQ, dR ... passen, die unter
sich vertäglich sind, also auf das System, wo nur zwei Linien, z. B.
nur P u[nd] Q geändert werden. Hier kann man also sämtliche
Punkte mit Ausnahme von * als fest annehmen und darf hloß
solche Abänderung der Lage von * zulassen, wo R ungeändert
bleibt. Da finden Sie denn, daß dP : dQ = sin PR : QR sein
muß; folglich muß notwendig
p sin PR q sin QR — 0
sein oder
p ; q = QR : — sin PR.