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ist, zumal sich darunter höchstens 5 oder 6 befinden mögen, denen
diese Vorlesung zu hören vorgeschrieben ist. — Mehrere meiner
Zuhörer sind übrigens jetzt schon immer Söhne älterer Zuhörer,
und einer der letzteren schreibt mir neulich, daß sein Enkel schon
erfolgreiche Versuche mache zu laufen! — Ich selbst bin durch
meine Tochter in Kassel in diesem Monat zum zweitenmal Groß
vater geworden.
Mein Sohn, der sich Ihnen bestens empfiehlt, ist nun ent
schlossen, im Frühjahr nach St. Louis überzusiedeln. Die Zeit der
Einschiffung und der Landungsplatz in N[ord] A[merika] hängt
noch von einigen einzuziehenden Notizen ab, vorläufig läßt sich
bloß sagen, daß seine Instrumente bis Mitte Februar fertig sein
sollen, so daß er im März abreisen könnte. Er bittet Sie nun, das,
was Sie ihm etwa an Ihre Söhne mitgeben wollen, darnach einzu
richten. Sagen Sie dieses auch mit tausend herzlichen Grüßen
meinem lieben Thereschen, die doch gewiß auch gern einmal die
Gelegenheit benutzt, den entfernten Brüdern eine Sendung zu
machen. Kann er es irgend einrichten, so wird er sich Ihnen vor
der Abreise noch einmal persönlich präsentieren. Jedenfalls er
halten Sie aber von ihm oder von mir noch bestimmte Nachricht,
wohin und wann das abzuschicken sei, welches er seinem Gepäck
beifügen soll.
Von Herzen wünsche ich, daß Ihr ältester Sohn endlich ein
mal aus der provisorischen Stellung zur definitiven komme! Es
scheint mit dem Eisenbahnwesen auch bei uns heillos langsam zu
gehen. Hier bei uns ist die Bahn aus gesteckt und ab gesteint, auch
sind die Akkorde für die Utensilien m [eines] W[issens] ge
schlossen, aber ein eigentlicher Anfang ist noch nicht gemacht.
Bei alledem soll die Möglichkeit bestehen, daß 1848 von Kassel
bis hier darauf gefahren werde.
Ich schließe mit dem herzlichen Wunsche, daß es Ihnen wohl
gehe, und der Bitte, mich Thereschen bestens zu empfehlen.
Von Herzen der Ihrige
Gerling.
Das Papier, worauf diesmal die Übersicht geschrieben, wird
jetzt hier angefertigt.
Die heigefügte Drucksache wird von Kennern gelobt.
Nr. 362. [Gauß an Gerling.]
Göttingen, d. 29. Januar 1847.
Recht sehr danke ich Ihnen, mein hochgeschätzter Freund, für
die gefällige Nachricht von der Zeit der Abreise Ihres Herrn
Sohnes, dem ich zu seinem Vorhaben meine herzlichsten Wünsche
wiederhole. Zur Mitgabe von Paketen werden wir vermutlich keine