Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

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ist, zumal sich darunter höchstens 5 oder 6 befinden mögen, denen 
diese Vorlesung zu hören vorgeschrieben ist. — Mehrere meiner 
Zuhörer sind übrigens jetzt schon immer Söhne älterer Zuhörer, 
und einer der letzteren schreibt mir neulich, daß sein Enkel schon 
erfolgreiche Versuche mache zu laufen! — Ich selbst bin durch 
meine Tochter in Kassel in diesem Monat zum zweitenmal Groß 
vater geworden. 
Mein Sohn, der sich Ihnen bestens empfiehlt, ist nun ent 
schlossen, im Frühjahr nach St. Louis überzusiedeln. Die Zeit der 
Einschiffung und der Landungsplatz in N[ord] A[merika] hängt 
noch von einigen einzuziehenden Notizen ab, vorläufig läßt sich 
bloß sagen, daß seine Instrumente bis Mitte Februar fertig sein 
sollen, so daß er im März abreisen könnte. Er bittet Sie nun, das, 
was Sie ihm etwa an Ihre Söhne mitgeben wollen, darnach einzu 
richten. Sagen Sie dieses auch mit tausend herzlichen Grüßen 
meinem lieben Thereschen, die doch gewiß auch gern einmal die 
Gelegenheit benutzt, den entfernten Brüdern eine Sendung zu 
machen. Kann er es irgend einrichten, so wird er sich Ihnen vor 
der Abreise noch einmal persönlich präsentieren. Jedenfalls er 
halten Sie aber von ihm oder von mir noch bestimmte Nachricht, 
wohin und wann das abzuschicken sei, welches er seinem Gepäck 
beifügen soll. 
Von Herzen wünsche ich, daß Ihr ältester Sohn endlich ein 
mal aus der provisorischen Stellung zur definitiven komme! Es 
scheint mit dem Eisenbahnwesen auch bei uns heillos langsam zu 
gehen. Hier bei uns ist die Bahn aus gesteckt und ab gesteint, auch 
sind die Akkorde für die Utensilien m [eines] W[issens] ge 
schlossen, aber ein eigentlicher Anfang ist noch nicht gemacht. 
Bei alledem soll die Möglichkeit bestehen, daß 1848 von Kassel 
bis hier darauf gefahren werde. 
Ich schließe mit dem herzlichen Wunsche, daß es Ihnen wohl 
gehe, und der Bitte, mich Thereschen bestens zu empfehlen. 
Von Herzen der Ihrige 
Gerling. 
Das Papier, worauf diesmal die Übersicht geschrieben, wird 
jetzt hier angefertigt. 
Die heigefügte Drucksache wird von Kennern gelobt. 
Nr. 362. [Gauß an Gerling.] 
Göttingen, d. 29. Januar 1847. 
Recht sehr danke ich Ihnen, mein hochgeschätzter Freund, für 
die gefällige Nachricht von der Zeit der Abreise Ihres Herrn 
Sohnes, dem ich zu seinem Vorhaben meine herzlichsten Wünsche 
wiederhole. Zur Mitgabe von Paketen werden wir vermutlich keine
	        
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