Full text: Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauss und Christian Ludwig Gerling

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di ge Wiederherstellung eintreten. Ich kann auch nicht unter 
lassen, meine herzlichsten Wünsche auszusprechen, daß die An 
gelegenheit Ihres Herrn Schwiegersohnes [ x ] sich bald auf eine 
befriedigende und erfreuliche Art abwickeln möge. Mit freudiger 
Teilnahme erfahre ich aus Ihrem Briefe, daß Ihre Nachrichten 
aus Amerika gut sind. Auch wir haben kürzlich von meinem jüng 
sten Sohn Wilhelm einen Brief erhalten, wonach es ihm gut geht. 
Mein ältester Enkel, der bald sein 14, Jahr vollendet haben wird, 
gibt Hoffnung, einmal ein tüchtiger Landwirt zu werden. 
Stets herzlich ergeben 
C. F. Gauß. 
Nr. 381, [Gerling an Gauß.] 
Marburg, den 22. März 1852. 
Ich kann unmöglich eine an Weber zu machende Sendung ab 
gehen lassen, ohne wenigstens in ein paar Worten Ihnen, hoch 
verehrter Freund, für Ihren freundlichen Brief vom 28. Fehr. zu 
danken. Ich schäme mich, daß ich ihn so lange ohne alle Antwort 
ließ, besonders da Sie die große Güte haben, mir so ausführliche 
Nachricht von Ihrer Methode über Anwendung des Reflexions 
prinzips auf die Pendel-Rotationsbewegung zu geben. Mir hat es 
seit jener Zeit so übel gegangen, daß ich aller ernstlichen wissen 
schaftlichen Beschäftigung monatelang fremd bleiben mußte. Meine 
kranke Tochter mußte ich gegen Ende Februar in die Heilanstalt 
zu Illenau schicken, wo sie doch gottlob jetzt mit raschen nicht 
sowohl als sichern Schritten ihrer Genesung entgegengeht. Noch 
heute erhielt ich einen Brief, worin sie die Hoffnung ausspricht, 
daß ich sie im Herbst als vollkommen genesen nach Hause ahholen 
könne. Gebe der Himmel die Bestätigung! Meines Schwiegersohnes 
Angelegenheit ist auch noch nicht erledigt, wir haben aber alle 
Ursache zu hoffen, daß sie sich noch ganz leidlich entwickele. 
Besonders aber habe ich noch durch lebensgefährliche Krankheit 
meiner Frau zu leiden gehabt, die jetzt zwar gottlob völlig genesen, 
aber noch sehr schwach ist. 
Unter diesen Umständen ist das einzige, was ich außer meinen 
Yorlesungsarbeiten habe vornehmen können, die Beschäftigung mit 
meinem neuen kleinen Breithauptschen Universal-Instrument, mit 
welchem ich bei dem letzten schönen Wetter in Gesellschaft von 
Hrn. Besser zu arbeiten anfing. Wir haben erst terrestrische Höhen 
gemessen und dabei das Manöver eingeübt, und gingen gerade zu 
Sonnenhöhen über, als das jetzige böse Wetter eintrat, um dann 
Vgl. die Anmerkung 3 zü Brief Nr. 379 auf S. 782.] 
Briefwechsel Gauß und Gerling. 
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