Full text: Die analytische Geometrie (1. Band)

Vorwort zur ersten Auflage. 
Das vorliegende Buch ist aus den Vorträgen entstanden, die 
der Verfasser seit einer Reihe von Jahren am hiesigen Technikum 
hält, und bestimmt, seinen Schülern als Leitfaden zu dienen. 
Der Umstand, dass bei den letzteren anfänglich nicht mehr 
als die Kenntnis der Hauptsätze aus der elementaren Mathematik 
neben Geläufigkeit im algebraischen Rechnen vorausgesetzt werden 
darf, veranlasste eine Beschränkung des grossen Gebietes der ana 
lytischen Geometrie auf das Wichtigste und Notwendigste und 
rief das Bestreben hervor, vom Einfacheren allmälig zum Schwie 
rigeren überzugehen. 
Der erste, kleinere Abschnitt, welcher den Punkt, die 
Gerade und den Kreis behandelt und den Lehrgegenstand des 
ersten Quartales eines Semesters bildet, ist etwas breiter angelegt 
als der zweite, und soll der Anfänger durch seinen Inhalt in 
den Geist der analytischen Geometrie eingeführt werden. Der 
zweite, obwohl ungleich grössere Abschnitt über die Kegelschnitte 
enthält das Unterrichtsmaterial des zweiten Quartales; denn auf 
das langsam und sicher gelegte Fundament kann nunmehr ohne 
Gefahr schneller aufgebaut werden. 
Den meisten der einzelnen Paragraphen, besonders denen der 
ersten vier Kapitel, sind einfache Zahlenbeispiele, welche zum 
besseren Verständnis der allgemeinen Resultate und zur Be 
festigung der letzteren im Gedächtnis dienen, sämtlichen Kapiteln 
aber grössere und verhältnismässig schwierigere Aufgaben angefügt, 
welche die Anwendbarkeit der entwickelten Gesetze nachweisen 
und den Studierenden zu freier Selbstthätigkeit anregen sollen. 
Mittweida, im Juni 1880, 
Der Verfasser.
	        
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