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X = r (cos ? + r f sin cp) und y — r (sin cp — cp COS cp), . (62)
die beiden Gleichungen der Kreisevolvente oder Faden
linie.
§ 126.
Schlusswort.
In den letzten drei Kapiteln haben wir noch einige über die
zweite Ordnung hinausgehende algebraische, sowie auch mehrere
transcendente Linien einer kurzen Betrachtung unterworfen, mög
lichst diejenigen auswählend, welche in der Technik Anwendung
finden.
Dabei war die Kurve entweder geometrisch bestimmt
durch Angabe ihrer charakteristischen Eigenschaft,
welche zur Ableitung ihrer Gleichung benutzt werden konnte,
wie die Cissoide, Konchoide, Cassinische Linie, die Spiralen und
Cykloiden; oder aber die krumme Linie wurde gleich von vorne
herein analytisch als gegeben angenommen durch ihre
Gleichung, so die parabolischen Kurven, die Parabeln höherer
Art, die Exponentiallinien.
In beiden Fällen hatten wir also die Gleichung der Kurve
und damit zugleich eine Handhabe, unter Anwendung der Regeln
des § 38 eine klare Vorstellung vom Verlaufe der krummen
Linie zu erhalten. Wenn man insbesondere die ^scisse von
Anomalie
Xj bis X “ stetig wachsend denkt und hierbei die Änderung *^ ei
<Pi <P 2 cles
davon abhängigen ^eRstrahls ^ enau beobachtet, so erzeugt man
vor dem geistigen Auge die Kurve durch Bewegung des End-
der Ordinate,
Punktes Von
des Leitstrahls,
wenigstens auf dem Gebiete zwischen
Xl und X ' und zwar um so vollkommener, je stärker die Vor-
<Pl ?2
Stellungskraft ist.
Allein niemals gelangt man durch diese Denkoperation zur
Kenntnis der genauen Lage der Berührenden in einem be
liebigen Kurvenpunkte, welche doch so überaus wichtig ist, zu
nächst geometrisch als Konstruktionsmittel für die Kurve,