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Es ist für das Gebiet des Unendlichen oo! = oo 2 , weil sie sich nur um
das endliche Stück AC unterscheiden. Man könnte auch CE — oo 1 = AE —
AC einsetzen und die Gleichung durch AE — oo 2 dividieren; man erhielte so, da
—= 8 ist und — — 1, die Gleichung' AD ■ BF — S = BD ■ CF. Nach einem
oo. 2 oo 2 °
allgemeinen Grundsätze kann durch den Summanden S die endliche Größe
AD ■ BF keine endliche Veränderung erleiden; also ist für die Behaftung mit
dem Endlichen AD ■ BF = BD ■ CF oder AD : BD — CF: BF. Es ergibt sich:
Ealls hei einem Strahlenhüschel B durch zwei Gerade endliche
Strecken ah geschnitten werden, so ist es für die Proportion
zwischen diesen endlichen Strahlenstücken gleichgültig, ob
jene Geraden im einen oder anderen Punkte sich im Unend
lichen schneiden.
Während der Satz des Menelaus bei Weglassung jener beiden unend
lichen Faktoren richtig bleibt, würde er bei Weglassung zweier unendlich kleiner
Faktoren im folgenden Falle i. Ä. falsch werden. Es rücke E aus dem Un
endlichen heran an C bis zur unendlich kleinen Entfernung CE — 8 t (Fig. 19).
Dann hieße der Satz AD ■ BF ■ t\ — BD ■ AE ■ 8 2 . (In den Figuren sind die
Stücke des einen Produktes immer mit starken Linien gezogen, die des anderen
mit Klammerlinien angedeutet.) Wie leicht zu zeigen, sind im Dreiecke FEC
die Winkel endlich, alle Seiten aber unendlichklein. Für das Endliche ist es
gleichgültig, ob man für BF — BC — S 2 setzt BC und für AE — AC -f- 8 1
setzt AC. Keineswegs aber darf man für die sich nun ergebende Gleichung
AD ■ BC - S L — BD ■ AC ■ S 2 die Proportion setzen AD : BD = AG: BC, denn
das Verhältnis 8 X :S 2 hat endlichen Zahlenwert und wird nur in ganz speziellem
Falle = 1. Wird es = 1, so halbiert, wie durch Dreieck FCE zu zeigen ist,
die durch C zu DE gelegte Parallele CD 1 den Winkel C und es ist nach dem
bekannten Satze AD': BD‘ — AG: BC, also D‘ der Punkt, welcher AB im
Verhältnis der beiden anderen Dreieckseiten innerlich teilt. In der Tat ist es
für die oben genannte Gleichung AD • BC ■ S x — BD ■ AC ■ 8 2 nach den „Grund
sätzen des Unendlichen“ gleichgültig, ob man D‘ oder D schreibt. Beim Satze
des Menelaus darf man also 8\ und § 2 im allgemeinen nicht fortlassen, wie
wir dies für Fig. 18 mit oo x und oo 2 tun durften. Verwendet man die Vor
stellung der unendlichgroßen und der unendlichkleinen Strecken nicht, so ist
mau genötigt, den Grenzfall zweier unendlichgroßer Seitenabschnitte zwar für
richtig zu erklären (und damit auch den Fall der Parallelen DF), den Grenzfall
der unendlichkleinen in Fig. 19 im allgemeinen aber für falsch (und damit auch
den Übergang der Quertransversalen DF zur Ecktransversalen D‘C). Ver-
Geißler, Kegelschnitte. 7
; UV -Ü. v ;