140
daß er in der endlichen Gegend seiner Scheitel ein Kreiskegel von geradliniger
Achse nnd geraden Seitenlinien ist. Dritte Bedingung für seine Gestalt
auch im Unendlichen ist, daß seine Schnittlinie mit der Kugel vom Radius oo 2
genau das gerade angenommene Beispiel des allgemeinen kugligen Kegel
schnittes ist. Unser Wunsch wird viertens sein, ihn Avomöglich so zu ge
stalten, daß ein einzelner solcher unendlicher Kegel mit krummen Seitenlinien
(ebenso wie der endliche Kegel mit geraden Seitenlinien durch Ebenen) durch
eine kontinuierlich sich aneinander lagernde Anzahl von unendlichen Kugeln als
Schnitte Formen des allgemeinen kugligen Kegelschnittes ergibt. Suchen wir
die Bedeutung dieser Bedingungen kurz anzugeben, ohne diese umständliche
Untersuchung hier vollenden zu wollen!
Die erste Bedingung ergibt sich aus den Übungen III, Aufgabe
13—16 (vgl. Fig. 7b, 8 und 4). Das Resultat ist: Der geometrische Ort der
Kegelspitze ist 1. für die endliche Ellipse eine Hyperbel, deren Scheitel die
Brennpunkte der Ellipse, deren Brennpunkte die Scheitel der Ellipse sind, 2. für
die ebene Hyperbel eine Ellipse, deren Scheitel die Brennpunkte der Hyperbel,
deren Brennpunkte Scheitel der Hyperbel sind, 3. für die Parabel eine Parabel,
deren Scheitel der Brennpunkt und deren Brennpunkt der Scheitel der gegebenen
Parabel ist. Stets also ergibt sich als g. 0. ein Kegelschnitt, für den man
Brennpunkte und Scheitel des gegebenen ebenen Kegelschnittes zu vertauschen
hat, und stets ist die Achse des Kegels Tangente dieses geometrischen Ortes.
Man zeichne wie in Fig. 7 b den gegebenen Kegelschnitt senkrecht zur Papier
ebene liegend und dazu in der Papierebene den geometrischen Ort für die Kegel
spitze. Da F 1 daselbst stets als ein Brennpunkt, A als ein Scheitel der ge
gebenen Kegelschnitte angenommen war, so geht der geometrische Ort stets
durch F y als Scheitel und läuft durch 0 2 bzw. Oy bzw. 0 3 (als Hyperbel bzw.
Parabel bzw. Ellipse).
Die zweite Bedingung wird erfüllt, wenn man irgend einen Punkt
des geometrischen Ortes mit den Scheiteln des gegebenen Kegelschnittes (also
in der ebenen Scheitelgegend der unendlichen Kugel) durch gerade Linien ver
bindet bzw. für das Unendliche durch gekrümmte z. B. (Fig. 7 b) Punkt
0 2 mit Äy und A 2 . Diese Verbindungen sind die in der Papierebene, also in
einer die unendliche Kugel halbierenden unendlichen Ebene, liegenden Seiten
linien des Kegel. Für den ebenen hyperbolischen Kegelschnitt sind dies die
Verbindungen A0 3 0 und Ä 3 0 3 , die Kegeloberfläche erstreckt sich für diesen
Kegelscheitel in Fig. 7 b nach den stumpfen Scheitelwinkeln bei 0 3 , z. B. liegt
die die Kegelfläche in D berührende und einen Brennpunkt Fy liefernde Be
rührungskugel (vgl. Fig. 2 b) innerhalb des stumpfen Kegelwinkels.