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in den ersten Quadranten) die allgemeine Gleichung für recht
winklige Koordinaten {x — a) 2 -f- {y — h) 2 = r.
Regel. Hat man eine Gleichung auf die genannte Form
gebracht, so ist der Summand hinter dem — Zeichen in der
Klammer die Verschiebung des Mittelpunktes vom Nullpunkt fort.
Steht z. B. in der Klammer x 3, so ist der Mittelpunkt nach
links in den zweiten Quadranten um 3 verschoben, sein Mittel
punkt hat die Abszisse — 3.
Regel. Kommt in einer Gleichung außer dem Gliede mit x 2
auch noch eins mit x vor, so sucht man diese zu vereinigen
durch Aufsuchen der quadratischen Ergänzung. Die Gleichung
z. B. x 2 -\-y 2 — x = 0 läßt sich ergänzen zu x 2 — x -)- \ -f- y 2 —
indem man wie bei der Auflösung der quadratischen Gleichung
den halben Faktor des Gliedes mit x quadriert und auf beiden
Seiten positiv zufügt. Die Gleichung wird dann {x — ^) 2 -\-y 2 = (i) 2 ,
der Radius des Kreises ist also der Mittelpunkt ist auf der
y-Achse nicht verschoben, liegt aber auf der ¿r-Achse um vom
Nullpunkte aus nach der positiven Seite hin verschoben.
Bezeichnet man feste Punkte auf dem Kreisumfange mit
x i ; y { , x. 2 ; y 2 usw., so gilt auch für sie die Gleichung des Kreises,
weil x der laufende Punkt auch einmal an diesen Stellen vor
zustellen ist; es gilt z. B. x 2 2 y 2 2 — r 2 für einen festen Punkt
des um den Nullpunkt mit r beschriebenen Kreises.
Gedächtnisregel:
x ; y bewegt sich immerfort
Und kommt einmal auch an den festen Ort.
Da die Kreisgleichungen quadratisch sind, so findet man
auch für zwei sich schneidende Kreise zwei Schnittpunkte, zwei
Lösungen. Beispiel. Die Kreise x 2 -\-iy 2 = \ und (x — \) 2 -y 2 = \
geben als Lösungen x‘ = \ und y 1 = + i V 3, zwei durch die
Figur leicht zu bestätigende Punkte. Der laufende Punkt jedes
Kreises muß, wenn sie sich schneiden, auch einmal an den einen