einen unendlichkleinen Winkel miteinander bilden, fallen für nur endliche
Winkelunterschiede zusammen. Dasselbe haben wir im Anfänge des IX. Ab
schnittes für die parallelen Strahlen der sich in einer Parabel schneidenden
Büschel besprochen. Es kann, wie ebenfalls schon früher ausgeführt, eine für
das Endliche als Parabel anzusehende Kurve mit der Seitenlinie des Kegels
einen bestimmten unendlichfernen Punkt gemeinsam haben, es gibt alsdann
unendlichviele unendlichferne Punkte dieser Kurve, welche kein Schnitt mit der
Seitenlinie sind, und die endliche Parabel ist für die Hinzuziehung des Unend
lichen eine Ellipse dieser gemischten Weitenbehaftung. Mit derselben Wirkung
für das Endliche aber kann die endliche Parabel zu einer unendlichen Hyperbel
verlängert gedacht werden; dann schneidet sich die Seitenlinie und Achse der
Kurve in einem auf der anderen Seite des Scheitels liegenden Punkte. Es gibt
ebenfalls unendlichviele Punkte des Hyperbelzuges, die unendlichfern liegen.
Man liest bisher vielfach folgende Auffassung. Es möge die durch 0 ge
legte Ebene den Kegel in zwei Seitenlinien schneiden, eine dazu parallel gelegte
Ebene schneidet alsdann den Kegel in einer Hyperbel. Es sollten dann jene
beiden Seitenlinien die Hyperbel in je einem unendlichfernen Punkte der unend
lichfernen Geraden schneiden und diese soll eine Sekante der Hyperbel sein.
Hie; bei entsteht wenigstens der Widerspruch nicht wie bei der Parabel, daß
die Kurve sich immer mehr von der Achse entfernen und doch nur einen un
endlichfernen Schnittpunkt haben solle. Aber man muß doch, wenn die unend
lichferne Gerade eine Sekante sein soll, irgend eine Anschauung der Sekanten
gegenüber der Tangente anwenden; die zwei Schnittpunkte müssen Punkte
der Hyperbel sein, sonst hätte es keinen Sinn, von ihrer Zweizahl gerade für
diese Kurve zu sprechen. Die Punkte solcher Kurve aber haben nur ihren be
stimmten Sinn durch die definierende Eigenschaft der Hyperhel, bei der man
z. B. von einem bestimmten Verhältnisse des Leitstrahles zum Brermstrahle
spricht. Bei jener Auffassung des unendlichfernen Punktes und der unendlich
fernen Geraden aber ist von Verhältnissen keine Rede mehr. Will man diese
anwenden, so hat man auch sofort Vorstellungen, wie sie bei den Weiten-
behaftungen Vorkommen, anschauliche Vorstellungen. Die bisher gewöhnlich
gebildeten unanschanlichen Ausdrücke von unendlichfernen Schnitten und die
danach vorgenommenen Unterscheidungen der endlichen Ellipse, Parabel und
Hyperbel ersetzen wir durch die ausführlich angegebenen kontinuierlichen Zu
sammenhänge der Kegelschnitte mittels der verschiedenen Weitenbehaftungen.