Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

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VIII. Abschnitt. 
2) Dieser Halbschatten verursacht, daß die ei 
gentliche Gränze des vollen Schattens nicht recht 
genall kenntlich seyn kann, weil der Halbschatten von 
der Gränze des vollen Schattens bis zur Gränze der 
völligen Erleuchtung allmählig Heller wird, und sich 
auf der einen Seite im vollen Schatten, auf der an 
dern Seite im vollen Licht allmählig verliert. , 
g) Je näher der undurchsichtige Körper der 
Ebene ist, die den Schatten auffangt, desto scharfer 
unterscheiden sich Licht und Schatten von einander: 
je weiter aber der undurchsichtige Körper von der 
Ebene entfernt ist, desto mehr breitet sich der Halb 
schatten aus, und desto kleiner wird der volle Schat 
ten. Wenn des undurchsichtigen Körpers Entfer 
nung von der Stelle der Ebene, wohin der Schatten 
fallt, mehr denn rc>8mal größer ist, als des Kör 
pers größter Durchmesser, in einer Ebene, die durch 
den Mittelpunct des Körpers und der Sonne geht- 
so genommen, daß er auf beyden Seiten die 
Gränze der Erleuchtung trifft; so - wirft der Kör 
per gar keinen vollen Schatten mehr, sondern nur 
Halbschatten. 
86. §. ' " 
In solchen Fallen, wo der Halbschatten nicht 
sehr merklich ist, wird die Untersuchung über die Ge 
staltend Größe des Schattens sehr erleichtert, wenn 
man die Sonne als. einen einzigen leuchtenden Punct 
betrachtet, und ihren Mittelpunct dafür annimmt. 
Zwar findet man alsdenn den Schatten etwas grö 
ßer, als der Kernschatten in der That ist: man kann 
aber/ wenn-es nöthig ist, den Fehler leicht verbes 
sern, weil derselbe vom scheinbaren Halbmesser der 
Sonne, und der Entfernung der Stelle, wohin der 
Schatten fallt, von dem undurchsichtigen Körper ab« 
G r» hängt.
	        
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