I. Abschnitt. io?
und das Auge den Gegenstand durch eine durchsich
tige Tafel betrachtete. Mau ersiehst hieraus, wo
her es gekommen ist, daß man der Wissenschaft von
den Regeln, einen Gegenstand'so zu zeichnen, wie
er dem Auge erscheinen würde, wenn es denselben
durch eine durchsichtige Tafel betrachtete, den Na
men der Perspe^cw beygelegt hat.
2. §,
Jede solche Ebene, wie GHIK, welche die opti« »6 k.
sche, dem von dem Auge betrachteten Gegenstände zu
gehörige Pyramide schneidet, heißt in der Perspectiy
hie Tafel: der Durchschnittepunct L des Sehe-
strahle ö0 mit der Tafel aber das Bild oder die
protection des Puncts B, wovon er ausgehet, so
wie die ganze Durchfchnittssigur bdef mit der opti
schen Pyramide das Drld, oder die projecrion des
betrachteten Gegenstandes BI)HE genannt wird.
Demnach ist das Bild eines Puncts auf der
Tafel ebenfalls ein Punct, und das Bild hd einer
graven ii'.ic BD ist auf der Tafel auch eine grade
Linie. Denn alle Strahlen, die von der graden
Linie HD ins Auge O kommen, liegen in der Ebene
eines Dreyecks OBD, und der Durchschnitt dieses
Dreyecks mit der Tafel, die grade Linie hd, iß das
Bild von BD. Je weiter das Auge vom Object
und der Tafel wegrückt, desto mehr nähern sich die
Gesichtsstrahlen, welche von allen betrachteten Pun
cten des Objects ins Auge kommen, der parallelen
Lage; und wenn das Auge vom Object und der
Tafel unendlich weit wegrückte, so würden alle diese
Strahlen einander parallel werden, die Strahlen«
Pyramide würde sich in ein Prisma, oder wenn es
ein Strahlen-Kegel ist, so würde er sich meinen
Cylinder verwandeln.