Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

126 Die Perspectiv. 
Wenn man nun von der geometrischen Jchno- 
graphie des Körpers nach den Regeln des 14. §. die 
perspektivische Abbildung sucht, so hat man die pew 
spectivische ^ZAmographie. Ueber den Bildern 
aller auf die horizontale Grundfläche orthographisch 
projicirten Puncte des Körpers richtet man mm die 
perspektivischen Höhen auf, die den geometrischen 
Höhen zugehören, welche die Orthographie auf der 
mit der Tafel parallelen Ebene darstellet: so giebt 
sich, wie schon vorhin bemerkt ist, das Bild des 
Körpers, welches auch seine Stenographie ge 
nannt wird. 
Gesetzt der Körper gehörte auch nicht in die 
Classe eckiger Körper, wie wenn es ein Cylinder 
oder Kegel wäre, so ließe sich doch auf ähnliche Art 
eine perspectivische Abbildung davon zu Stande 
bringen. Die Projection der Grundfläche des Cy 
linders und Kegels würde man nach Anleitung des 
vor. §. finden : weiß man hiernächst, wohin die loth- 
rechte Linie aus der Spitze des Kegels in der wag 
rechten Grundfläche fällt ; so kann man aus der Pro 
jection dieses Durchschnitkspuncts mit der Grund 
fläche die perspectivische Höhe des Kegels ausrich 
ten, um das Bild seiner Spitze zu finden. Auf 
ähnliche Art könnte man die Projektionen des Mit 
telpuncts und einer zulänglichen Anzahl von Pun 
cten im Umfang der obern Grundfläche eines Cylin 
ders suchen, um denselben perspektivisch abzubilden. 
So allgemein indessen dieß Verfahren an sich wirk 
lich ist, so wenig verdient es doch, daß man sich in 
jedem besondern Fall schlechthin daran binde. Ge 
meiniglich genügtes, daß man einige der vornehm 
sten Puncte diesen Schlüssen gemäß suche, da dann 
die übrigen durch kürzere Methoden gefunden wer 
den
	        
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