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L Abschnitt.
der Strahl hindurch gehen muß, nicht durchgängig
einerley Dichtigkeit hätte. Man könnte weiter fra
gen: wie wenn der Strahl unkerweges auch durch
Glas, durch Wasser oder sonst durchsichtige Mate
rien von verschiedener Dichtigkeit durchgienge, ob er
auch alsdenn noch beständig in einerley grader Linie
fortgehen würde. Es würde nur auf einige weni
ge leicht anzustellende Proben ankommen, um sich zu
versichern, daß die letzte Frage verneint werden müs
se. Wenn ein Lichtstrahl aus der Luft ins Wasser,
in Glas oder andre Materien geht, so wird er von
seinem vorigen Wege abgelenkt, welches unken um
ständlicher wird bestätiget werden. Eigentlich wird
hier also nur zum Grunde gesetzt,' der Lichtstrahl
bleibe eine grade Linie, so lange er in Luft von einer
ley Dichtigkeit, oder überharlpt in einem solchen
Raum bleibt, der mit einer durchsichtigen Mate
rie durchaus von einerley Dichtigkeit angefüllt ist.
Ob das Licht sich auch in einem sonst völlig leeren
Raume in graden Linien nach allen Seiten von ei
nem strahlenden Punct ausbreiten würde? ist eine
Frage die jemand beyfallen könnte, der daran däch
te, daß das Licht von allen leuchtenden Weltkor-
pern vielleicht durch ganz leere Räume gehen muß.
Wenn aber die ursprüngliche Richtung des Lichts, in
welcher es sich nach allen Seiten ausbreitet, gradli-
uichk ist und nur alsdenn der Weg des Lichts sich von
der graden Linie ablenkt, wenn der Raum, durch
welchen es sich ausbreitet, mit ungleichförmig dich
ter durchsichtiger Materie angefüllt ist; so ist es wohl
am natürlichsten, anzunehmen, es werde mit der-
Ausbreitung des Lichts von einem strahlenden Punct
in einem sonst völlig leeren Raum eben die Bewandt«
niß haben, die es damit in eigem solchen Raum hak,
der