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Die Perspectiv.
vertical stehende Linien auch verticale Bilder haben.
So lange nun der Horizont des Auges nicht geän
dert wird, so lange bleiben alle auf der Ebene zwi
schen AE und VW gezeichnete Linien wie BC, El
Bilder horizontaler Linien, mithin dergleichen Win
kel, wie 6BC, eEI, Bilder von rechten Winkeln.
Sobald aber das Auge über dem Horizont VW er
höhet, oder darunter erniedrigt wird, sobald bleiben
auch dergleichen Linien, wie LE, El, nicht mehr Bil
der horizontaler Linien, und die Winkel BLL, <?EI
nicht mehr Bilder von rechten Winkeln.
Wäre die Tafel nicht aufrecht stehend angenom
men worden, oder auch auf der aufrecht stehenden
Tafel eine oder mehrere schief liegende Flachen ge
zeichnet, so könnte man über die Aenderung in der
scheinbaren Lage und Größe der auf der Tafel abge
bildeten Gegenstände, wenn die Tafel aus einem an
dern Gesichtspunct betrachtet wird, leicht eben der
gleichen Untersuchungen anstellen, wie die bisherigen
gewesen sind, wobey, Weitläufigkeit zu vermeiden,
eine auf der vertical stehenden Tafel abgebildete Ho
rizontalstäche ist betrachtet worden. Man weiß aus
dem Vll. Abschnitt, daß die Regeln, nach welchen
man Gegenstände abbildet, die in Ebenen liegen,
welche die Tafel schief schneiden, mit denjenigen die
größte Achnlichkeit haben, nach welchen man hori
zontal liegende Figuren abbildet. Alle Formeln für
die Lage und Größe der Bilder solcher Figuren, wel
che die Tafel unter dem schiefen Winkel schneiden,
kommen mit den Formeln für die Bilder horizontal
liegender Figuren überein, wenn D cosecftatt D
und stcosec\(/ statt a gesetzt wird (101. K.): da-'
her müssen auch völlig ähnliche Regeln zur Beur
theilung dessen daraus stießen, wie sich die Lage und
Größe