Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

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X. Abschnitt. 
den werden soll. An der Decke eines Zimmers eine 
Landschaft, oder andre in der Tiefe liegende Gegen 
stände zu mahlen, wird immer etwas unnatürliches 
haben, wenn nicht der horizontalen Lage der Zim 
merdecke ungeachtet, ihre Flache als vertieal stehend 
betrachtet wird, wenn man darauf zeichnet; weil als- 
denn bey Betrachtung der Zeichnung die Gewohn 
heit zu Hülfe kommt, vermöge der wir uns liegende 
Tafeln als aufrecht stehende vorzustellen geneigt find. 
Weit bester wird die Zeichnung ins Auge fallen, 
wenn man solche Gegenstände wählt, die ihrer Na 
tur nach über der Decke des Zimmers erhaben sind, 
da dann der Zeichner die Tafel als horizontal liegend 
annehmen kann. Daher lasten sich Berge, die Wol 
ken, der gestirnte Himmel, ein Zug Vögel, u. dgl. 
sehr wohl auf dergleichen Decken abmahlen. Will 
man architecronrsche Stücke darauf bringen, so müs 
sen es solche seyn, die natürlich darauf seyn können: 
so könnte man an der Decke eines Zimmers ein an 
dres eben so großes Zimmer oben drüber zeichnen, 
so daß es von unten hinauf betrachtet schiene, als 
wenn das Zimmer um ein ganzes Stockwerk höher 
wäre. M. s. hievon Hrn. Lamberts freye Per 
spectiv im 6. Abschnitt, woselbst diese und andre 
hieher gehörige Anmerkungen durch wirkliche Bey 
spiele in Zeichnungen erläutert werden. 
XT.
	        
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