Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

Die Optik. 
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*4. §. 
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II. Abschnitt. 
Vom Sehewmkel und einigen davon abhän 
genden Erscheinungen. 
rZ. §. 
T?enn man das menschliche Auge nur von außen 
betrachtet, so nimmt man leicht Ln der Mitte des 
selben eine schwarze kreisförmige mit zarten durch 
sichtigen Hauten bedeckte Oeffnung wahr, die der 
Stern heißt; durch diese geht das Licht ins Innere 
des Auges, und verursacht alsdenn die Empfindung 
des Sehens. Wie der innere Bau des Auges be 
schaffen ist, und was in demselben beym Sehen vor 
geht, wird unten, soweit man es hat entdecken kön 
nen, umständlicher erzählt werden: hier genügt es, 
wenn man nur überlegt, nach welchen Gesetzen das 
Licht von jedem strahlenden Körper auf den Stern 
des Auges auffällt. Es sey also der kleine Kreis 
4 Fig-Oö) hex Stern im Auge, O sein Mittelpunck, L und 
M ein Paar strahlende Puncte; so wird jeder dieser 
Puncte L, M, die Spitze eines Strahlenkegels 
seyn, dessen Grundfiäche der Stern im Auge ist» 
Die Axen OL, OM, dieser Strahlenkegel laufen 
im Mittelpunck O des Sterns zusammen, und 
schließen daselbst den Winkel LOM ein. Dieser 
Wi kel heißt die scheinbare Entfernung der 
Puncte L und M von einander: eigentlich ist es 
der Sebewinke!, unter welchem die Entfernung 
beyder Puncte dem Auge erscheint. Es ist hier 
gleichgültig, ob die Punkte L und M , auf der Ober 
fläche eines und eben desselben strahlenden Körpers 
liegen, oder wo sie sonst seyn mögen, woferk sie nur 
dem Auge beyde zugleich sichtbar sind.
	        
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