Full text: Lehrbegriff der Optik und Perspectiv ([Theil 7])

4Z2 Die Perspectiv. 
mis A annehmen können. In der yz.Fl'g. num.i», 
wo der durch RAL abgebildete Winkel >7 = 90° an 
genommen ist, könnte A selbst als der Hülfspunct 
betrachtet werden. Wenn alödenn AB verlängert 
die Horizontallinie in R trifft: so wird R der redu 
cirte Augenpunct. Man verlängere VA bis L und 
mache AL so viele geometrische Fuße lang, als die 
durch AR abgebildete Knie faßt, ziehe RL, und hier 
nächst Ab mit RL parallel, so ist RF der reducirte 
Abstand des Auges. Demnach mache man RO- 
IIF, ziehe Ag auf RF senkrecht, und darnächst 0^, 
so ist RO§ Weiter nehme man gu-gO, und 
ziehe cwA, so ist gooA^ß. 
Es ist bey diesem umgekehrten Verfahren, wenn 
man aus dem gegebenen Bilde auf der Tafel die 
Abweichung des Auges von der Verticalfläche, und 
seine Höhe über dem Horizont sucht, an sich gleich 
gültig, ob man dieselbe Horizontallinie, und densel 
ben reducirten Augenpunct findet, welche der Zeich 
ner gebraucht hat, oder nicht. In der läge und Er 
scheinung der Bilder gegen einander hängt davon 
nichts ab, was für eine Horizontallinie, und was 
für ein reducirter Augenpunct dabey ist angenom 
men worden. Auch hängt nichts davon ab, wie 
weit die Gegenstände hinter der Tafel angenommen 
sind: also kommt auch nichts darauf an, die Grund 
linie wieder zu suchen, die der Zeichner gebraucht 
hat. Weiß man indeffen, wie weit ein Punct, wie A, 
von der Tafel und der ersten Verticalfläche entfernt 
ist, so kann man auch leicht die von dem Zeichner 
gebrauchte Grundlinie, und erste Verkicallinie wie- 
der finden. Hat man nämlich A und so zieht man 
Abi mitOR parallel, und macht AN nach dem Maaß 
stab 6R (der nach dem 215. §. eingetheilt wird), 
so
	        
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