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Die Optik.
ihrer Gestakt nicht urtheilen, noch errathen konnte,
was ihm in einer <"ache gefiele. Er kannte von
keiner Sache die Gestalt; er unterschied auch keine
Sache von der andern, sie mochte eine noch so ver
schiedene Gestalt und Größe haben, sondern wenn
man ihm sagte, was das für Sachen waren, die er
zuvor durchs Gefühl gekannt hatte, betrachtete er
sie sehr aufmerksam, um fie wieder zu kennen.
Wir glaubten, er verstünde sogleich, was die Ge
mählde vorstellten, die wir ihm zeigten, aber wir
fanden, daß wir uns geirrt hatteru denn etwa
Zween Monate, nachdem ihm der Maar war ge
stochen worden, machte er plötzlich die Entdeckung,
daß sie Körper, Erhöhungen und Vertiefungen vor
stellten. Er hatte fie bis dahin nur als buntscheckige
Flachen angesehen; aber auch alsdenn war er nicht
wenig erstaunt, daß sich die Gemählde nicht anfühl
ten, wie sie aussahen, und die Theile, welche durch
ihr Licht und Schatten rauch und uneben aussahen,
sich glatt wie die übrigen anfühlten. Er fragte,
welcher von seinen Sinnen der Betrüger wäre, das
Gesicht, öder das Gefühl."
In einem Aufsatze, den Hr. Cheseldey selbst
hat drucken lasten, versichert derselbe, er habe ver
schiedenen andern zum Gesicht verholfen, die sich nie
erinnert, daß sie je gesehen hätten, und sie hätten
alle die Art, wie sie sehen lernten, eben so wie je
ner junge Mensch, obwohl nicht so sehr umständlich,
berichtet.
4!. $.
Alls diesem allen wird es begreiflich, wie es
möglich sey, einen körperlichen Gegenstand, z. E.
einen Würfel, eine Pyramide, ja eine Menge vieler
von einander entfernter Gegenstände, z.E- eine Allee