6z2 Die Perspectiv.
sphärische Winkel, den ein Paar .solcher Meridiane
an den' Polen des Aequawrs einschließen, heißt ein
Sr mdenwuikel. Wenn man sich einen solchen
Meridian durch einen bestimmten Ort auf der Erd-
stäche vorstellt, so heißt derselbe der Meridian die
ses Orts. Nimmt man auf den beyden Schenkeln
eines Stundenwinkels, vom Pol an gerechnet, Bo
gen von 90°, f 0 liegen die Endpuncte im Aequator,
und der Bogen des' Aequ'arors zwischen beyden
Puncten ist das Maaß des Stundenwinkels. Ge
wöhnlich sind aus dem Globus Stundenkreise unter
Winkeln von iS- zu 15 Graden ^verzeichnet: wird
die Lage eines dieser Meridiane als bekannt ange
nommen und derselbe der erste Meridian genannt,
so laßt sich die Stelle eines jeden Puncts auf der
Oberstäche der Erde vermittelst seines Stundenwin
kels und feines Abstandes vom Pol bestimmen. Es
, i5 stelle nämlich in dep 115, Figur pEQq den ersten
bi§. Meridian vor, und L sey ein Punct auf der Erd-
stache, dem der Meridian pLq zugehört; so ist die
Lage desselben durch den'Smndenwinkel QpL. und
den Abstand pL 'vom Pol bestimmt. Wenn der
Meridian/>Lq den Aequator in 0 schneidet, so ist
der Bogen des Aequators Qp das Maaß des Scun-
denchmkels QpL, und her Abstand DL des Puncts
L vom Aequator ergänze ^Lzu 90^. Demnach
können auch 0D und?OL statt und pL dienen,
die Lage des Puncts L zu bestimmen. In der
Geographie heißt DP die Breite des Orts L, und
QD seine geographische Lange.
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Noch werde ich im Folgenden voraussetzen , daß
mau wisse, was der Horizont eines Orts, und
seine