I. Die Kugel als Projektionsfläche. Aufgaben der Landesvermessung 301
•darüber können aber noch nicht als abgeschlossen betrachtet
werden;
2. der Einfluß des Windes auf die Lage des Drahtes, be
sonders aber des Bandes, ist kaum zu ermitteln und es ist frag
lich, ob — besonders bei wechselndem Wind — die Reibung
zwischen Apparat und Unterlage immer die gleiche ist, so daß
tatsächlich derselben Angabe der Federwage auch immer der
gleiche Zug entspricht.
Die Fehler der Grundlinienmessung lassen sich in unregel
mäßige und in regelmäßige trennen. Zu den unregelmäßigen Fehlern,
welche mit der Wurzel aus der Länge fortschreiten, gehören die
Temperaturfehler, sofern sie nicht systematischen Charakter be
sitzen, Ablesefehler, das Gleiten der Stangen, die Fehler der Nei
gungsmessung, der Einfluß der Bodenbewegung und die Lotungs
fehler. Ferner ist ein rein zufälliger Fehler das Ausweichen der
Stangen aus dem Messungsprofil; sein Einfluß auf die Basislänge
aber ist vollkommen einseitig, weil er das Ergebnis stets ver
größert. Da er auch nicht leicht bestimmt werden kann, so bleibt
nichts anderes übrig, als daß man ihn durch möglichst scharfes
Einrichten der Stangen von vornherein in so engen Grenzen hält,
daß er unterdrückt werden darf. Zu einem Richtungsfehler da= 3'
und einer Stangenlange l — 5 m z. B. gehört ein Längenfehler
dl — 4- i^7-\ = mm. Das macht, wenn stets dieser Fehler
2 \ q / 1000
begangen wird, auf 100 km erst 4 cm aus. Kennt man aber den
mittleren Richtfehler m a etwa aus besonderen Versuchen, so kann
man ausgehend von
(21) dl - (d*y
den bestimmten Fehler dL der Basis X, welcher dem Ausweichen
aus der Geraden entspricht, berechnen. Derselbe ist:
(22) - [Äi] - ^y [(<*«')’].
Nun ist aber nach der Definition des mittleren Fehlers:
(23) [(d«') 2 ] = vmj*,
wenn im ganzen v Stangen gelegt werden und m a den beim Ein
richten der Stangen begangenen mittleren Richtungsfehler bedeutet;
es wird daher der bestimmte Fehler:
dL =
v ■ l
V
(24)