III. Das Geoid
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Durch Verbindung von (338) und (340) gewinnt man die wich
tige Probegleichung:
(341) Ä — A — (1' — 1) sin cp ,
welche als Laplace’sehe Gleichung bezeichnet wird. Punkte, für
welche außer den geodätisch und astronomisch bestimmten geogra
phischen Koordinaten auch eine Azimutbestimmung vorliegt, nennt
man Laplace’sche Vunkte.
Betrachtet man die Forderung, daß ein Punkt von vorn
herein die Lotabweichung Null (oder einen anderen festen Betrag)
besitzt, nur als eine vorläufige Annahme, so kann man mit Hilfe
der Ausgleichungsrechnung die Gesamtheit der mit dieser Annahme
berechneten Lotabweichungen sowie die Größe und Orientierung
des Bezugsellipsoids so verbessern, daß sich dieses dem betrachte
ten Geoidstück möglichst gut anschmiegt.
Liegen die Stationen im astronomischen Nivellement dicht
genug, so lassen sich nunmehr die Geoidabstände N der einzelnen
zu einem Zug verbundenen Punkte leicht berechnen. Aus Fig. 265
ergibt sich ohne weiteres die Gleichung:
(342) N t = —J 0 Ai ds".
Hierin ist die Lotabweichung in Bogenmaß enthalten. Wird
sie in Gradmaß eingeführt und ds" durch das auf dem Ellipsoid
berechnete ds ersetzt, so erhält man:
, Timerding, Handbuch III
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