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Die Parallelprojektion eines einfachen Bogens
Die Parallelprojektion eines einfachen Bogens.
258. Wir wollen nun dazu übergehen, die Parallelprojektion
eines einfachen Bogens AB in untersuchen, indem wir diesen auf
eine gegebene Ebene TT in einer Richtung, die wir vorläufig als
zu keiner Tangente des Bogens parallel voraussetzen, projizieren.
Jede Tangente des Bogens AB projiziert sich dann als eine Tan
gente der Projektion ÄB', und jede Halbtangente, die zu einem
Umlaufssinne von HR gehört, projiziert sich als eine Halbtangente,
die zu dem entsprechenden Umlaufssinne von A B' gehört.
Die Fig. 229 zeigt den Bogen AB mit einem Punkte AL und
der zugehörigen Halbtangente m (für den Umlaufssinn A B) samt
der Projektion AB'
des Bogens mit dem
Punkte M' und der / \
zugehörigen Halbtan- / j
gente m, weiter er-
blickt man den Rieh- \
i
N \ m
/<A
tungskegel (die Man- \ /
telhälfte, die zum \ /
Umlaufssinne AB ßV
gehört) mit der Spitze Aa
0, die Seitenlinie / \
r
I
-—Sr — > m
m l | m und die Pro- / x \
jektion des Rieh- q’A- m >
tungskegels (m/ \ 1
m). Denken wir uns, \
daß der Punkt M X \ /
den Bogen AB von
A bis B durchläuft, B]
so durchläuft M' die
A
Fig. 229.
B*
Projektion AB', und m bleibt beständig zu m x ' parallel, so daß seine
Richtungsänderung ausschließlich durch m/ bestimmt wird. Da
nun Wj' sich beständig nach derselben Seite dreht, solange die Tan
gentialebene des Richtungskegels längs iw x keine projizierende Ebene
wird, während es seine Bewegungsrichtung urakehrt, wenn es eine
solche Lage passiert, für welche die genannte Tangentialebene eine
projizierende Ebene wird, und dieses höchstens zweimal eintreten
kann, so erkennt man, daß der Bogen AB aus einfachen Bögen
besteht, daß er jedesmal einen Wendepunkt bekommen muß, wenn
die Schmieguugsebene von AB eine projizierende Ebene wird, und
daß es höchstens zwei solcher Wendepunkte geben kann.