Elftes Kapitel.
Abwickelbare Flächen und andere Hüllflächen.
Allgemeine abwickelbare Flächen.
271. Wir betrachten ein geordnetes System von Ebenen, das
wir uns durch die Bewegung einer Ebene erzeugt denken, und
setzen dabei voraus, daß niemals die Ebene beim Übergang aus
einer Stellung in eine andere beständig durch dieselbe Linie geht.
Unter der Schnittlinie einer Ebene TT des Systems mit der kon
sekutiven Ebene vei’stehen wir die Grenzlage für die Schnittlinie
zwischen TT und einer veränderlichen Ebene, die sich TT nähert,
indem sie eine geordnete Reihe von Lagen durchläuft, die zu dem
gegebenen System gehören. Die Gesamtheit der Schnittlinien aller
Ebenen mit ihren konsekutiven Ebenen bilden eine Fläche, welche
die Hüllfläche des Systems heißt. Die Fläche heißt abwickelbar,
und die genannten geraden Linien heißen ihre Erzeugenden. Wenn
alle Ebenen in dem gegebenen System durch einen Punkt A gehen,
so gehen auch alle Erzeugenden durch diesen Punkt, und die Fläche
wird eine Kegelfläche. Als Leitkurve für diese Fläche kann man
die Hüllkurve für die Schnittlinie der gegebenen Ebene mit einer
festen Ebene, die nicht durch A geht, benutzen. Die Kegelfläche
wird von allen Ebenen des gegebenen Systems berührt. Ist A un
endlich fern, so wird die Fläche eine Zylinderfläche. Im folgenden
lassen wir Kegel und Zylinder außer Betracht, indem wir voraus
setzen, daß die veränderliche Ebene, die das gegebene System
durchläuft, niemals beim Übergang aus einer Lage in eine andere
durch denselben Punkt geht.
Schneidet man das gegebene System mit zwei Parallelebenen
T und A, von denen keine zum System gehört (Fig. 240), so um
hüllen die Spuren c und d der beweglichen Ebene TT des Systems
in T und A zwei Kurven i und k, die als Normkurven (183)
vorausgesetzt werden sollen. Ebenso setzen wir voi’aus, daß die
Spur der beweglichen Ebene in jede andere zu T und A parallele