Die projektive Geometrie.
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von welchem aus sich die gesamte Geometrie vermittelst rein
analytischer Umformungen gewinnen läfst. Zu dem Ende müssen
wir aber zunächst die Formeln für die projektive Geometrie her
leiten.
§ 5.
Die Koordinaten in der Ebene.
Um die Lage eines Punktes in einer Ebene durch Zahlen
zu bestimmen, gehen wir von einem Dreieck A, A 2 A 3 und einem
Punkte E aus, welcher auf keiner der drei Geraden A 2 A 3 , A 3 Ai,
A x A 2 liegt. Von den Eckpunkten ziehen wir gerade Linien zum
Punkte E und zu dem zu bestimmenden Punkte P; diese mögen
die jedesmal gegenüberliegenden Seiten des Dreiecks in den
Punkten Ej, E 2 , E 3 und P x , P 2 , P 3 treffen, wobei Ei in den
Geraden A 2 A 3 und AiE liegen soll u. s. w.*) Jetzt setze ich:
(1) (A 2 A 1 E 3 P 3 ) = x, (A 3 AiE 2 P 2 ) = y,
und nenne x und y die Koordinaten 23 ) des Punktes P.
Hiernach sind auf den beiden vom Punkte A t ausgehenden
Dreiecksseiten je vier Punkte bestimmt, und das Doppelverhältnis
stellt eine Koordinate dar. Wir wollen untersuchen, in welcher
Beziehung das auf der dritten Seite durch die Punkte E t und P t
bestimmte Doppelverhältnis zu den Werten x und y steht.
Zu dem Ende
denken wir jedem
Punkte der Ge
raden Ai E t nach
der in § 3 ge
lehrten Methode
eine Zahl zuge
ordnet, wobei die
Wahl der Grund
punkte ganz will
kürlich ist. Sind
hiernach den
Punkten QundR
A.
*) Die Einführung dieser Punkte geschieht hauptsächlich, um die im
folgenden zu benutzenden Doppelverhältnisse möglichst einfach schreiben zu
können. In anderer Beziehung wäre es vielleicht besser, die Doppelverhält
nisse der von A 3 resp. A ä ausgehenden Strahlen als Koordinaten zu wählen.