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Zweiter Abschnitt. § 7.
die Wahl der Geraden gleichgültig ist, erkennt man ebenso leicht.
Man wähle irgend zwei Geraden des Raumes und ordne nach
der angegebenen Methode den in jeder von ihnen gelegenen
Punkten eine Zahl zu. Die Zahlen mögen für die erste Gerade
mit u, für die zweite mit v bezeichnet werden. Legt man jetzt
die erste Gerade auf die zweite, so sind diejenigen Zahl werte,
welche demselben Punkte entsprechen, nach den frühem Resul
taten durch eine Gleichung von der Form :
xv -j- X
¡iv -j- v
für reelle Werte von x } X, ¿g v verbunden. Bewegt man aber
die erste Gerade in sich und gelangt man dadurch zu der Trans
formation :
, au 4- b
u = r —T,
cu -f- d
so mufs es möglich sein, auch diese zweite Lage auf die andere
Gerade zu übertragen; also mufs deren Bewegung in sich durch
eine Gleichung dargestellt werden, welche aus der vorstehenden
erhalten wird, indem man
xv -f- X
u durch — ~ ~ und u'
UV -f- V
durch , ,
[.IV V
ersetzt. Dafs hierdurch aber der Charakter der Transformation
nicht geändert wird, ist bereits oben gezeigt worden.
Sonach sind die angegebenen Möglichkeiten vollständig gegen
einander abgegrenzt. Weitere Fälle sind aber ausgeschlossen,
wofern wir nachweisen können, dafs die Determinante ad — bc
stets positiv sein mufs. Das läfst sich in der That sehr leicht
. . a b
zeigen. Wäre nämlich ad — bc = 0 oder - = ^, so würde die
Gleichung (1) verlangen, dafs für einen Wert von x, der von
—- = —- verschieden ist, jedesmal x' = ^ würde. Eine der
artige Veränderung, wodurch eine Strecke sich in einen Punkt
zusammenzöge, ist aber dem Begriff der Bewegung nach voll
ständig ausgeschlossen. Ebensowenig darf ad — bc negativ sein.
Denn für die Ruhelage mufs x'— x, also a = d, b = c=0 sein;
somit ist ad — bc für den Beginn der Bewegung positiv. Dieser
Ausdruck darf sich aber nur stetig ändern. Würde er negativ,