Der mehrdimensionale Raum.
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zwei Dimensionen; die Grenze von irgend zwei Teilen, in welche
ein zweidimensionales Gebilde zerlegt wird, besitzt eine Dimen
sion; dagegen ist die gegenseitige Grenze zweier Teile eines
eindimensionalen Gebildes unteilbar.
Statt das Wort Dimension zu gebrauchen, spricht man auch
von Ausdehnung und sagt, der Raum sei dreifach, die Fläche
zweifach, die Linie einfach ausgedehnt.
Die Zahl drei, welche auf diese Weise erhalten wird und
welche für den Raum durchaus charakteristisch ist, wurde auch
im vorigen Paragraphen erhalten. In beiden Fällen konnte ihr
(wenigstens zunächst) eine begriffliche Notwendigkeit keineswegs
zugesprochen werden. Warum führt gerade die dreimalige Teilung
(in dem angegebenen Sinne) auf das unteilbare Gebilde, und wes
halb führt nach der Darstellung des vorigen Paragraphen die
dreimal nach einander ausgeführte Bewegung vom Punkte aus
zu einem Gebilde, welches nur noch in sich bewegt werden kann?
Allerdings haben manche philosophische Systeme Beweise dafür
beibringen wollen, dafs die Dreizahl der Dimensionen im Wesen
des Raumes begründet sei. Meistens ist aber dann schon die
Fragestellung ganz unrichtig oder der Beweis macht einen Cirkel,
weil die Dreizahl bereits axiomatisch im Beweise vorausgesetzt
wird. Bei allen solchen Versuchen hat es mir immer unmöglich
geschienen, dafs jemand im Ernst an die Beweiskraft der Gründe
glauben könnte. Es wird also wohl nicht nötig sein, die Ver
suche genauer zu prüfen; es genüge, die Frage selbst noch in
folgender Form auszusprechen: Ist es begrifflich gestattet anzu
nehmen, dafs für ein Seiendes, welches geteilt werden kann und
dessen Teile eine gegenseitige Grenze haben, erst eine mehr als
dreimal ausgeführte Teilung, jedesmal mit einem Grenzübergange
verbunden, auf das unteilbare Gebilde führt?
Dafür, dafs diese Frage nicht unbedingt verneint werden darf,
kann man wohl den Umstand anführen, dafs die Eigenschaften
der Ebene, also eines zweidimensionalen Gebildes, ganz denen
des Raumes entsprechen. Ebenso haben wir im vorigen Abschnitt
gesehen, dafs dem dreidimensionalen Lobatschewskyschen Raume
die Flächen konstanter negativer Krümmung und dem dreidimen
sionalen Riemannschen Raume die Kugelflächen im euklidischen
Raume entsprechen.