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Dritter Abschnitt. § 10.
er das Linienelement als naht Wurzel aus einer stets positiven
Form m^ Grades in den Differentialen dx voraus. Der ein
fachste Fall ist also der, wo das Quadrat des Linienelementes
als Form zweiten Grades vorausgesetzt wird, so dafs die Gleichung
besteht;
(l) ds 2 = Sz ix dxi dx*.
Wir haben jetzt zu untersuchen, ob wir wohl auf rein ana
lytischem Wege zu den speziellen Fällen gelangen können, welche
wir in den beiden vorangehenden Paragraphen zu Grunde gelegt
haben. Darüber hat Riemann selbst in einer andern Arbeit
wichtige Andeutungen gemacht. Ehe aber diese Abhandlung
bekannt geworden war, haben sich die Herren Christoffel und
Lipschitz mit derselben Aufgabe beschäftigt. Im Anschlufs daran
sind noch zahlreiche andere Arbeiten erschienen, welche wir hier
nicht sämtlich erwähnen können. Wir begnügen uns damit,
einige Resultate anzugeben, welche Herr Schur im Anschlufs an
frühere Arbeiten entwickelt hat. Für die Beweise müssen wir
auf seine Arbeit selbst verweisen. 35 )
Der Ausdruck für das Linienelement gestattet, die kürzesten
Linien zu bestimmen. Führt man nämlich die Abkürzung ein:
da«*
dxp ’
und bezeichnet man mit r die Länge der geodätischen Linie, so
ergeben sich die zweiten Differentialquotienten aus den Gleichungen:
,a\ F ,X 1 ^ ai '° I
C ' \ q \~ dx* + dx.
d 2 x 0
A* dr*
is\
oa Li 1
x
pa
dxp dxa
dr dr
() = 1 — QO I
Diese Gleichung gestattet, wenn der Anfangspunkt (x L °. ,.x n °)
und die Richtung (dxt 0 ... dx n °) der geodätischen Linie gegeben
ist, die zweiten und dann die dritten und die ferneren Ableitungen
d 2 x«° d 3 x a ° , ,
—j——, . „ ... zu berechnen.
dr 2 dr 3
Indem man = r ;« setzt, wo die n Gröfsen r> y ... rj n
durch die Relation verbunden sind:
Aa,* 0 rji rjx — 1,
kann man jeden Punkt des Raumes, welcher in der Umgebung
des festen Punktes (x^-.-Xn 0 ) liegt, dadurch bestimmen, dafs
man von dem festen Punkte aus nach demselben die kürzeste