314
Vierter Abschnitt, § 6.
Weise dem zweiten Körper vermittelte Bewegung ist nur in den
vier genannten Raumformen von den die Verbindung herbei
führenden Körpern unabhängig.«
§ e.
Über die Bestimmung der Clifford - Kleinschen Raumformen
auf analytischem Wege.
Nachdem uns der vorige Paragraph alle diejenigen Raum
formen geliefert hat, welche als Ganze, wie wir uns kurz aus-
drücken, alle Bewegungen eines starren Körpers ausführen können,
wollen wir jetzt zu denjenigen Raumformen übergehen, bei denen
dies nicht möglich ist, oder bei denen einer Bewegung eines
festen Körpers für einen zweiten Körper verschiedene Bewegungen
zugeordnet werden können, je nach der Verbindung, welche man
zwischen den beiden Körpern herstellt. Diese Raumformen, von
denen eine bereits von Clifford kurz erwähnt war, während Herr
Klein ihre Berechtigung zuerst allgemein bewiesen hat, mögen
als Clifford - Kleinsche bezeichnet werden. 39 ) Wir wollen ver
suchen, ein analytisches Problem aufzustellen, dessen Lösung uns
alle diese Raumformen liefert. Dabei wird die Berechtigung der
neuen Raumformen wieder deutlich hervortreten.
Wir gehen zu den Entwicklungen des vorigen Paragraphen
zurück. Für ein gewisses Gebiet, das allseitig begrenzt ist, läfst
man alle Voraussetzungen Euklids bestehen; man beweist für einen
solchen Bereich die Gültigkeit der trigonometrischen Formeln und
gründet darauf ein Weierstrafssches Koordinatensystem. Alsdann
erweitert man das Gebiet unbegrenzt und zeigt, dafs man auch
den neu gewonnenen Punkten Koordinaten x 0 , Xi . .. x n zuordnen
kann, zwischen denen die Beziehung besteht:
(1) k 2 x 0 2 -f- Xx 2 -\- . -f- x n 2 = k -.
Umgekehrt ergiebt sich, dafs jedem Wertsystem, das dieser
Gleichung genügt (und worin für k' 2 < 0 der Wert von x 0
positiv ist), ein einziger Punkt entspricht. Jeder stetige Übergang
von einem Wertsystem (x 0 , Xi ... x„) zu einem andern (y ()r
Yi .. . y n ) stellt auch geometrisch einen Weg dar, der die durch
die beiden Wertsysteme dargestellten Punkte verbindet. Ver
mittelt man die Verbindung zwischen zwei Körpern in einer
Weise, welche dem Übergange der zugehörigen Koordinatenwerte