Anwendung der Transformations-Gruppen.
269
Durch Subtraktion dieser Gleichung von der vorangehenden
folgt, wenn ich
r _ yfz dr lQ „ d &\
setze, die neue Beziehung:
ÖX,
& + 2
Q q Ö Y9
0.
Diese Gleichung zeigt, dafs, wenn zwei infinitesimale Trans
formationen den Differential-Ausdruck J (x, y) ungeändert lassen,
die durch ihre Kombination erhaltene Transformation dieselbe
Eigenschaft hat, dafs also alle der Forderung genügenden Trans
formationen eine Gruppe bilden.
Allerdings darf man keineswegs schliefsen, dafs der Invariante
notwendig eine endliche Transformations-Gruppe genügt. Über
die Zahl der von einander unabhängigen infinitesimalen Trans
formationen haben wir nichts bewiesen; diese kann auch unendlich
grofs sein.
Auch mufs man sich davor hüten, die Wichtigkeit des letzten
Satzes zu überschätzen. Legen wir nämlich einen beliebigen
Differential-Ausdruck zu Grunde, so wird man vielfach keine in
finitesimale Transformation und darum auch keine Gruppe finden,
die ihm genügt. Wenn man zu einer Gruppe gelangt, so ist es
eine seltene Ausnahme, dafs der gewählte Ausdruck ihre einzige
Invariante ist. Im allgemeinen wird die Gruppe mehrere In
varianten besitzen, und dann kann der gegebene Differential-
Ausdruck zwar als Funktion der Invarianten dargestellt werden,
steht aber zu der Gruppe selbst nur in loser Beziehung.
§ 4.
Die Invariante in einem besonderen Falle.
1. Wir suchen die verschiedenen Formen, welche eine zwischen
zwei unendlich nahen Wertsystemen bestehende Invariante einer
transitiven Gruppe unter der Bedingung annehmen kann, dafs es
zwischen je zwei Wertsystemen nur eine einzige Invariante giebt;
dabei wollen wir es als zulässig betrachten, dafs zur Gruppe wei
tere Invarianten gehören, die von der hier zu ermittelnden un
abhängig sind; nur verlangen wir in diesem Falle, dafs für die