Astatische Magnetnadel. 132
Astrolabium.
Strömung, so äufsert diese auf die Nadel
offenbar eine Kraft (p) nach der Richtung
CG, und würde ohne Gegenwirkung durch
P die Nadel in die Richtung CG drehen.
Fig. 83.
Indem nun die Nadel nach CM ge
richtet bleibt, sind die Kräfte P und p
im Gleichgewicht, und es ist p = P-tgu
Eigentlich p = P- lg « + w, w r o w die
innerhalb des Systems noch einwirkenden
Reibungswiderstände bedeutet.
Ist p so gering, dafs io nicht über
wunden wird, so geschieht keine Wahr
nehmung des Stroms; man hängt daher
die Nadel an einen Coconfaden um w
bis auf das Beharrungsvermögen oder die
Trägheit der Nadelmasse zu beseitigen.
Bei Weitem wichtiger ist nun, die Nadel
von dem Erdmagnetismus unabhängig zu
machen, damit bei schon geringen Strö
mungen gröfsere Ablenkungen geschehen,
und man erreicht dies, wenn man zwei
Magnetnadeln von möglichst gleich grofser
magnetischer Stärke so mit einander ver
bindet, dafs der Südpol der einen über
Fig. 84.
den Nordpol der anderen Nadel fällt.
Den Draht ARD, durch welchen ein zu
beobachtender Strom geleitet wird, führt
man um nur eine Nadel und beide
Nadeln erhalten hierdurch die Neigung
zur Ablenkung nach einerlei Richtung.
Denn wenn die Strömung gegen die obere
Nadel unterhalb derselben rechts geschieht,
so geschieht sie gegen die untere Nadel
unterhalb derselben links, mithin ge
schehen die Ablenkungen beider Nadeln
in den gleichnamigen Polen nach ent
gegengesetzten Richtungen, und da diese
gleichnamigen Pole entgegengesetzte Lage
mit einander haben, so geschieht die Ab
lenkung beider Nadeln übereinstimmend.
Die Quantität der magnetischen Wir
kung einer Strömung ist nur zu messen
und als aliquoter Theil der Kraft des
Erdmagnetismus anzugeben, wenn jede
einzelne a. N. ajustirt wird. Man unter
suche demnach mit einer nicht astatischen
Nadel eine Strömung, durch welche die
selbe um einen kleinen Z a noch afficirt
wird; dieselbe Strömung zugleich durch
die zu ajustirende a. N.; gesetzt, deren
Ablenkung betrage A°, so hat man die
Quantität des Magnetismus der Strömung
= Ptg a = xtg • A, wenn x die Kraft-Ei 11-
eit der a. N. bedeutet, und man hat
diese Kraft-Einheit x = -~j P, mithin iu
tg A
einen Coefficienten von P.
tgA
Für jede andere Strömung, die nun die
Nadel um den Z P ablenkt, ist
Asteroiden, Planetoiden. Die kleineren
Planeten unseres Sonnensystems, früher
nur die vier: Vesta, Juno, Ceres,
Pallas. Später sind noch viele andere
kleine Planeten entdeckt worden, die den
asteroidischen Planeten zugezählt werden;
die Reihenfolge derselben von dem nächsten
bis zu dem der Sonne entferntesten, und
alle zwischen Mars und Jupiter be
findlich, sind folgende, 23 an der Zahl:
Flora, Melpomene, Victoria, Vesta, Iris,
Metis, Hebe, Parthenope, Fortuna, Massilia,
Lutetia, Thetis, Egeria, Asträa, Irene
Thalia, Eunomia, Juno, Ceres, Pallas,
Kalliope, Psyche, Hygiea.
Asträa, asteroidischer Planet, von der
Sonne ab der 18te Planet, der löte der
oberen Planeten. Neigung gegen die
Ekliptik 5° 20' 7,2"; Excentricität 0,195520;
Länge des aufsteigenden Knotens 141°
10’6,7”; Länge des Perihels 135°45'l7”;
siderische Umlaufszeit 1501,47 mittlere
Sonnentage.
Astrognosie. Die Kenntnifs des ge
stirnten Himmels, der Fixsterne, deren
Stellung zu einander, der zu Sternbildern
vereinigten Sterngruppen, der die Him-
melskugel eintheilenden Kreise mit den
darin festgesetzten Punkten zur Ortsbe
stimmung der Sterne, und aller deren
Namen. Die A. bildet den beschreiben
den Theil der Astronomie.
Astrolabium (n^w, Gestirn, laßic, je
des Werkzeug zum Festhalten). 1) Ein
von Hipparch erfundenes, der Riugkugel
ähnlich gestaltetes, bei den alten Astro
nomen, wie noch in späteren Zeiten ge
bräuchliches Winkelmefs-Instrument, wel-