Full text: A - B (1. Band)

Ausflufs des Wassers etc. 
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Ausflufs des Wassers etc. 
2. Sind zwei Gefäfse, B, C, durch eine 
Scheidewand von einander getrennt, be 
findet sich in derselben am Boden eine 
Oeffnung vom Querschnitt a, und wird 
das eine Gefäfs B auf die Höhe h voll 
Wasser erhalten, so findet man die Zeit 
t, in welcher das Gefäfs B auf die ganze 
Höhe h oder auf eine kleinere Höhe K 
mit Wasser sich anfüllt, wenn dessen 
Querschnitt A gegeben ist, unter der 
selben Betrachtung wie pag. 222 die Ent 
leerung eines Gefäfses gefunden worden 
ist, wenn man statt des dortigen Fa 11 e n s 
des Wassers hier Steigen sagt. 
Fig. 131. 
BC ist das Oberthor, AB der vor der 
Kammer stehende Oberwasserspiegel, OQ 
der Unterwasserspiegel, das Unterthor 
//W wird geschlossen, das in der Kammer 
befindliche Schilf soll von OP nach AB 
gehoben werden; die Oeffnung EF des 
Oberthors wird geöffnet und die Kammer 
bis zur Höhe ABI gefüllt. Die Höhe 
OB, der Unterschied zwischen beiden 
Fie. 132. 
Die Zeit also, in welcher das Wasser 
in C auf die Höhe li steigt, ist 
2 Ayh 
a • a 
die Zeit, in welcher es auf eine Höhe ti 
steigt 
t' = 2A -[]/h-}/h~-^h'] 
ua 
Beispiel überdieFüllung undLeerung 
einer Schleusenkammer. 
Die preufsischen Schleusen haben jetzt 
in den Häuptern 17 Fürs, in den Kam 
mern am Boden 30 Fufs, in den Ober 
kanten 32 Fufs lichte Breite, von Drempel 
zu Drempel 131 Fufs Länge, in der 
Kammer also im Mittel 4030 □ Fufs 
Grundfläche, und bei 10 Fufs Entfernung 
des Ober- vom Unterwasserspiegel 40300 
cub.' Inhalt; die Füllung und Leerung 
geschieht meistens durch gemauerte Um 
läufe, deren Ausflufsöffnungen ganz unter 
Wasser liegen. Früher hatten die Schleu 
sen gröfsere Dimensionen, breitere Häupter 
und die Füllung und Leerung der Kam 
mern geschah durch Oeffnungen in den 
Schleusenthoren, die durch Aufzugvor 
richtungen geöffnet und geschlossen wur 
den, wie dies in Eytelwein’s Wasserbau 
kunst, Heft 4, speciell gezeichnet und 
beschrieben worden, und ein Beispiel z.ur 
Berechnung der Zeit, zur Füllung und 
Leerung der Kammer in dessen Hydraulik, 
pag. 144. Aus Pietät gegen diesen aus 
gezeichneten Mann und seine uns hinter- 
lassenen Werke soll dasselbe Beispiel hier 
aufgeführt werden. 
Wasserspiegeln ist 10', die Höhe der 
Schützöffnung 4', ihre Breite 2j, ihr 
Querschnitt («) also 4'x24’ = 10D', ihr 
Schwerpunkt G liegt 5' unter dem Ober 
wasserspiegel, also auch ö' über dem 
Unterwasserspiegel, der Raum 67/CP be 
trägt 23000 cub.', die Länge GH der 
Schleusenkammer 200 Fufs, deren Breite 
24 Fufs, deren Grundfläche also 4800 □' 
und der Raum Bl GH bei 5' Höhe, mit 
hin 24000 cub.' 
Der untere Raum GH OP wird also 
eben so gefüllt, als wenn das Wasser 
durch EF frei ausströmte, mithin die 
Wassermenge per Seeunde nach der For 
mel (pag. 217) M — « a\'h 
Hier ist a = 10□'; h = 5'; ix- 5 (nach 
Eytelwein), daher 
M = 5 • 10 p ö = 50 p5 cub.' 
Die Wassermenge 23000 cub.' fliefst also 
aus in T Secunden, w r o 
m 23000 
T = _- = 20o,72 Secunden. 
50 J/5 ’ 
Die Füllung des über GH befindlichen 
Raums von 24000 cub.' bei 5' Höhe wird 
berechnet nach der letzten Formel 
r = 2Ayh 
((a 
Hier ist M = 4800[H', h~ r o, rt = 10(U', 
a — 5, daher 
„ 2.4800.1/5 
■-g—-jq— = 420,33 Secunden. 
T’ = 
Beide Zeiten T+ T’ = 205,72 + 429,33 
geben die Zeit zur Füllung der Schleusen 
kammer = 635,05 Secunden = 10 Minuten 
35 Secunden. 
Behält man die von Eytelwein gege 
benen Dimensionen bei, setzt aber ge 
mauerte Umläufe statt der Thoröffnungen,
	        
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