Ausflufs der Luft.
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Ausflufs der Luft.
der Dichtigkeit der Luftart unab
hängig und constant.
Wenn also atmosphärische Luft aus
einem verschlossenen Gefäfs in einen un
begrenzt leeren Baum strömt, so behält
sie die nach No. 5 ermittelte Geschwin
digkeitshöhe 25348 Fufs, wenngleich sie
mit jedem folgenden Zeitaugenblick dün
ner wird.
7. Hat ein Gas gegen atm. Luft (Ge
wicht = 1 gesetzt) das spec. Gewicht 7,
so ist nach N0. 6 beim Manometerstand
b dessen Gewicht einer Ivubik - Einheit
= 77 und die Geschwindigkeitshöhe des
Gases bei jeder beliebigen Dichtigkeit
V V.
Beispiel. Nach Schubarth’s Tabellen,
pag. 29, ist das spec. Gew. des Wasser
stoffgases = 0,0688; das spec. Gew. der
Luft von 0° C. gegen Wasser ist 0,001299
also 1 cub.' Luft von 0° = 66-0,001299
= 0,085734 Pfund.
Der Barometerstand für dieselbe 0,76 Meter
= 0,76x3,1862 = 2,4215 pr. Fufs.
Das spec. Gew. des Quecksilbers =13,598
1 cub. Quecksilber = 13,598 • 66 = 897,468
Pfund.
1 cub.' Wasserstoffgas
= 0,0688 X 0,085734=0,0058985 Pfund
hieraus die Geschwindigkeitshöhe des
Wasserstoffgases
897 468
= ÖJ«58985- 2 - 4215 = 3e843G ‘ >1 '- F “ fs -
Nach N0. 5 ist — -5 = 25348 Fufs,
also -- 6= =368430 Fufs;
(f q 0,0688
die geringe Verschiedenheit beider Re
sultate liegt in der Vernachlässigung der
letzten Decimalen bei der ersten Rechnung.
8. Fliefst aber Luft von einer bestimm
ten Dichtigkeit D aus einem Raum A in
einen Raum B, der mit dünnerer Luft
derselben Art, also mit Luft von geringe
rer Dichtigkeit d angefüllt ist, so findet
die erstere Luft vor der Ausflufsöffnung
a in der zweiten Luft einen Gegendruck,
und es geschieht die Ausströmung, als
wenn Luft von der Dichtigkeit (D — d)
aus A in einen luftleeren Raum strömte.
Die Druckkraft der Luft in A zeige
sich an dem Manometer M' in der Queck
silberhöhe li, die der Luft in B an dem
Manometer M" in der Quecksilberhöhe h",
indem die langen Schenkel oben ver
schlossen und über ti und h" luftleer
sind, so wird ein drittes, in beiden
Schenkeln oben offenes, in der Wandung
zwischen beiden Räumen A und B an
gebrachtes Manometer M eine Höhe
h — K — K’ als Ueberschufs des Drucks
zwischen beiden Luftmengen angeben, und
der auf den Ausflufs wirkende mano
metrische Druck sein.
Fig. 134.
Dieser Druck h Quecksilber als Ge
wicht (s. N0. 5) ist demnächst in eine
Säule der dichteren ausfliefsenden Luft
zu verwandeln, um die entsprechende
Geschwindigkeitshöhe // zu erhalten.
Setzt man, wie in N0. 6, für die Kubik-
Einheit das Gewicht des Quecksilbers = Q,
das Gewicht der atm. Luft bei dem Ba
rometerstand b = q ; das Gewicht der unter
dem Manometerdruck h ausströmenden
atm. Luft =7', so hat man nach N0. 6
deren Geschwindigkeitshöhe //= —, h
Die Dichtigkeit D der ausströmenden
Luft wird gemessen durch die Queck
silberhöhe h, es ist mithin b:h' = q:q
, h'
woraus q = — q
Qb h _ Qb h' — h"
h' q h'
daher H -
nach N0. 5 ist — ¿ = 25348 Fufs
7
mithin //=25348
und die Ausflufsgeschwdndigkeit
C= 2j «7- 25348 (l - ^-)
Sind beide Räume A, B unbegrenzt,
so bleiben h', h" und H constant, der
Ausflufs geschieht also fortdauernd gleich
förmig.
Ist B unbegrenzt (z. B. unsere Atmo
sphäre), A begrenzt, so bleibt li" constant,
K vermindert sich mit jedem folgenden
Zeittheilchen, bis es =h" wird, // und C
nehmen gleichmäfsig ab, bis sie = Null
werden.
Ist A unbegrenzt, B begrenzt, so ist