sie deckenden Linie entfernt, ohne ihre
Richtung zu ändern, so entstehen Pa
rallelen, (und da man die Linien beliebig
lang denken kann), die sich nie schnei
den ; die oberste schneidet nun beide,
und deren gleichliegende Winkel haben
sich gedeckt, sind also einander gleich
u. s. w.
Somit könnte, sage ich, das ganze Lehr
gebäude der Arithmetik auf dem einen
Axiom: „JedeGröfse ist sich selbst
gleich” und das Lehrgebäude der Geome
trie mit Hülfe eines zweiten: „Gerade
Linien decken sich in allen Punk
ten” aufgeführt werden; also auf zweien
A., deren Wahrheiten wohl unmittelbar
durch die Anschauung erkannt werden.
Schliefslich bemerke ich noch, dafs der
Ute Euklidische Grundsatz an der Stelle,
wo er steht, überraschen mufs. Ein
Grundsatz sollte da seinen Platz haben,
wo er in dem unmittelbar Folgenden zum
ersten Male Anwendung findet; der Ute,
also unmittelbar vor dem 29ten Satz im
Euklid.
Azimuth eines Sterns ist der Winkel
HZB oder Bogen HB zwischen dem
Scheitelkreis ZSB des Sterns und dem
Meridian PZH des auf der Erde befind
lichen Beobachtungsorts. Da der in dem
Meridian unendlich weit befindliche Punkt
Südpunkt genannt wird, so sagt man für
A. auch Südweite. Das A. ist, je nach
dem der Stern in der östlichen oder west-
lichen Halbkugel sich befindet, östlich
oder westlich.
Fig. 154.
Ist Hh der Horizont des Beobachtungs
orts 0, Z das Zenith, P der Nordpol,
also Bogen Ph die Polhöhe (p) von 0,
Qq der Aequator, also SA die Abweichung
des Sterns (d) und /_QPA der Stunden
winkel « von S für 0 (nämlich der Z>
den der Meridian QP des Orts und der
Abweichungskreis AP im Nordpol P als
Spitze mit einander bilden), so hat man
zuerst in dem schiefwinkligen sphärischen
A Z PS
jPZ = 90°—p
PS=90° — d
ZZ PS = »
hieraus
cot PZS =
cos PS • sin PZ — sin PS • cos PZ • cos «
sin PS • siti «
oder
___ sind-cosp—cosd'sinp’coscc
COt PZS = ' .
cos d • sm «
Nun ist Azimuth = Z_HZB = 180°
also cot PZS = — cot Azimuth
und
■zpzs
— sin d
cos Azimuth =
cosp
und zwar das A. des Sterns in dem Au
genblick seines Auf- oder Untergangs.
Dieses A. ± der Morgenweite oder der
Will man statt des Stundenwinkels die Abendweite des Sterns beträgt 90°, und
. . cosp
cot Azimuth = Sin p-cot « ;—
* sin «
tgd
Höhe SB (h) des Sterns S über dem Ho
rizont in die Formel einführen, so hat
man SZ = 90° — h, und in demselben
&PSZ:
cos PS —cos PZ’Cos SZ
COS PZS- ;—== s—=■y
stnPZ • stnSZ
sind— sinp • sinh
cosp • cos h
und da cos PZS = — cos Azimuth
sinp • sinh — sind
cos Azimuth = ;
cosp • cosh
Setzt man A = Null, so hat man
zwar +, w r enn das A. kleiner, und —,
wenn es gröfser als 90° ist; daher stimmt
diese Formel auch mit der für die Abend
weite (pag. 3)
. ., , sin Abweichung
sin Abendweite = —— ——r-r~
sin Aequatorhohe
weil die Aequatorhohe und die Polhöhe
jedes Orts der Erde zu einem Quadrant
sich ergänzen.
Azimuth der Magnetnadel. Der Win
kel, den der magnetische Meridian mit
dem astronomischen M. eines Orts bildet.
(Vergl. Abweichung der Magnetnadel.)
Azimuth eines Sterns. 265 Azimuth der Magnetnadel.