Full text: A - B (1. Band)

Baculometrie ist die Feldmefskunst mit 
Hülfe von Kette und Stäben (baculus, 
der Stab), bei welcher man also kein 
Winkel - Instrument anwendet. Linien, 
die Termessen werden sollen, werden zu 
vor abgesteckt (s. Absteckung von Linien 
auf dem Felde, pag. 17). Eine zu ver 
messende Fläche wird in möglichst grofse 
Haupt-Dreiecke eingetheilt, indem man 
in die gewählten Winkelspitzen lange 
Stangen steckt, die der Auszeichnung 
wegen oben oft mit Fähnchen versehen 
werden, und die bis zum Ende der gan 
zen Vermessung stehen bleiben. Ist die 
Entfernung zweier solcher Punkte sehr 
grofs, oder coupirtes Terrain dazwischen, 
so werden noch Zwischenstangen einvisirt. 
Die Hauptstangen werden Sign als täti 
gen, Signale genannt, die Zwischen 
stangen Absteckstangen, Absteck 
stäbe. Man erleichtert die Arbeit, wenn 
man die Seiten der Haupt-Dreiecke nach 
natürlichen, weit sichtbaren Objekten rich 
tet, als von einem gewählten Punkt aus 
nach einer Thurmspitze, einem hohen 
Baum u. s. w. 
Die Länge jeder einzelnen Dreiecksseite 
wird mit der Kette unmittelbar vermessen. 
Die Kette, die Preufsische Mefskette, 
hat 5 Ruthen Länge in 50 Gliedern aus 
Rundeisen, jedes T ‘ 5 Ruthe lang, deren 
Endösen durch Ringe an einander gereiht 
Fig. 155. 
werden. Jedes lOte und Ute Glied er 
hält ein Zwischenstück mit 1,2,3 oder 
4 Spitzen in dem mittleren Steg, welche 
Fig. 156. 
die Anzahl Ruthen bezeichnen, und jedes 
5te und 6te Glied ein ähnliches kleineres 
Fig. 157. 
Zwischenstück, den Steg ohne Spitze, 
welches ^ Ruthe bezeichnet; die beiden 
Endglieder erhalten weitere Endringe, die 
auf runde hölzerne Kettenstangen ge 
schoben werden, mit welchen die Kette 
durch 2 Kettenzieher gehandhabt wird. 
Die Kettenstangen haben unten einen 
eisernen Beschlag, der in einem Teller, 
Kreuz oder Stift, worauf der Kettenring 
ruht, nebst starker Spitze besteht, die in 
Fig. 158. 
den Erdboden bis zum Teller eingestofsen 
wird.
	        
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