Blendung.
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Blindrechnung.
rechten Winkels, dafs also eine Linie ce
mit der Linie ab zwei rechte Winkel cea
und ceb bildet, ab ist die genau abge
richtete Unterkante eines Lineals, ce eine
eingeschnittene Rinne, die in eine halb-
kn gelförmige Vertiefung c endigt. In c
wird eine Schnur befestigt, an der eine
Bleikugel d hängt; spielt die Schnur frei,
so giebt in Folge der Schwere die Linie
cd die Verticale an, trifft also cd mit ce
zusammen, so ist ab horizontal. Bei der
für unbedeutende Arbeiten behufs der
schnellen Handhabung aus einem drei
eckigen Brett bestehenden B. ist, wie
Fig. 226.
gezeichnet a gegen b noch zu tief, bei
der gröfseren noch zu hoch. Je länger
die Linien ab und ce, desto genauer wird
die Arbeit.
Blendung, ein undurchsichtiger Ring
gegen den Rand des Objeetivglases eines
Fernrohrs, s. achromatisch No. 1.
Blindrechnung, Regel cöci, ist die
Auflösung einer Rechenaufgabe, welche
bei elementarer Rechnungsweise dahin
führt, dafs man probiren (blindlings herum
suchen) mufs, um das Resultat zu finden,
woher auch ihr Name herrühren mag;
sie gehört der unbestimmten Analytik
(den diophantischen Gleichungen) an, be
schränkt sich aber nur auf die einzige Art von
Aufgaben: eine gegebene Zahl («) in 3
oder mehrere Theile (« + y + z +... = a)
zu theilen, so dafs, wenn man jeden Theil
mit einer gegebenen Zahl multiplicirt,
die Summe der Producte einer gegebenen
Zahl = sei (mx + ny + pz + ... = 6)
Ist die Zahl a nur in 2 Theile zu thei
len, so ist die Aufgabe bestimmt. Denn
x + y ~a
mx + ny = b
giebt (s. algebraische Gleichung No. 29)
b — na
x = ———
m — n
Ist die Zahl et in 3 Theile zu theilen,
so erhält man 2 Gleichungen mit 3 un
bekannten Gröfsen, nämlich
x+y + z-a
mx + ny + pz — b
Multiplicirt man die erste Gl. mit p,
so erhält man
px -}- py + pz = pa
hierzu mx + ny + pz, = b
woraus durch Subtraction
(p—m)x + (p — n)y = pa — b I
Multiplicirt man die erste Gl. statt mit
p mit n, so erhält man
(n — m)x — (p — n)z — na—b II
und multiplicirt man jene Gl. mit m
(n — m)y + (p — m) z--b — ma III
Sollen nun x, y, z wie a ganze Zahlen
sein, so mufs
pa — b — (p — m) x durch p — n
na — b + (p —n)z durch n — m
und b — ma — (n — m) y durch p — m
ohne Rest theilbar sein.
Beispiel 1. (Meier Hirsch, pag. 261,
No. 24.) Man soll 30 in 3 Theile zerle
gen, die so beschaffen sind, dafs wenn
man den ersten Theil mit 7, den zweiten
mit 19 und den dritten mit 38 multipli
cirt, die Summe dieser 3 Producte 745
sei. Welche Theile sind es?
Hier ist x+ y + z = 30
7a; + 19p + 38a =745
mithin
«=30; ¿> = 745; m = 7; n = 19; p— 38
Man hat also die 3 Gleichungen
(38-7) x + (38 —19)?/ = 38 -30 -745
(19-7)«- (38-19)2 = 19*30-745
(19 —7) y + (38 — 7)2 = 745-7.30
oder reducirt:
31« + 19p =
395
(1)
12«+ 192 = -
175
(2)
12y +312 =
535
(3)
Aus Gl. 1 geht hervor, dafs
395 — 31« durch 19 theilbar sein mufs
oder (21*19-4)-(2-19 .x-7x)
also — 4 + 7x durch 19 theilbar.
Bezeichnet A irgend eine ganze Zahl,
so ist nun offenbar
7« = 19A + 4
woraus
19J + 4 2A + Z
x = — = 3A + 1 —
Da A eine ganze Zahl sein mufs, so
kann 2 -- 7 +3 nur ungrade sein.
Für = 1 erhält man A = 2 und
7
« = 3.2 + 1 — 1 = 6
Für -A"^~ 3 - = 3 erhält man A = 9 und
7
« = 3.9 + 1-3 = 25