Brennpunkt der Parabel.
418 Brennpunkt der Ellipse.
Nimmt man daher die beiden einge
klammerten Linien als Theile eines Durch
messers, also des Durchmessers 2 B’D,
I) als den Theilpunkt zwischen beiden,
beschreibt über 2Bl) den Halbkreis, so
schneidet er in J die Länge JD ab; es
ist DJ' 2 = px und J ein Parabelpunkt. Es
ist also BD der Halbmesser des Kreises,
ß' der Mittelpunkt und EJF der Halb
kreis; denn da nun BE = BD, so ist
DF = B D - BD.
So kann man von A aus beliebig viele
Theilpunkte wie D verzeichnen, Norma
len errichten, mit dem jedesmaligen B’D
von dem constanten Punkt B aus den
Halbmesser nehmen, und mit diesem von
dem constanten Punkt B aus die dem
jedesmaligen D zugehörige Normale durch
einen Bogen schneiden, wo man jedesmal
einen Parabelpunkt erhält.
7. Aus der Eigenschaft der Parabel,
dafs die Subtangente jedes Punkts = der
doppelten Abscisse ist, ergiebt sich noch
eine andere, wohl eben so einfache Con-
struction der Parabel bei gegebenem B.
Ist nämlich TD die Axe, B der Brenn
punkt, TJ an J die Tangente, so ist die
Subtangente TD — 2AD, also TA = AD,
TB = x A\ p = BJ, z JTB = Z TJB, folg
lich halbirt ein Loth BL auf TJ die TJ
und TL=JL. Errichtet man aber in A
ein Loth AM auf der Axe TD, so ist
AM T DJ, und es mufs durch den Punkt
L gehen, w-eil TA -.AD — TL : LJ und
TA-AB ist.
Die Construction der Parabel ist dem
nach folgende: Errichte im Scheitel A ein
Loth AM, ziehe aus dem Brennpunkt B
eine beliebig gerade Linie (BL), errichte
Fig. 255.
auf dieser ein Loth, welches die Axe (in
T) schneidet, so ist diese (LT) die halbe
Tangente eines Parabelpunkts, die rück
wärts ihr gleiche (LT) bestimmt also
diesen Parabelpunkt.
Die Construction No. 6 ist deshalb prak
tischer, weil man die Parabelpunkte in
beliebigen Abständen von einander er
hält.
Brennpunkt der Ellipse, l) Die Ellipse
AEae entsteht, wenn man in 2 Punkten
B, b die Enden eines biegsamen Fadens
von der Länge Aa befestigt, und diesen
durch zwischengehaltenen Stift unter fort
dauernder Anspannung in einerlei Ebene
herumführt. Befindet sich der Stift in A
oder a, so überdecken sich die beiden
Theile des Fadens, in allen übrigen Punk
ten wie J bilden sie ein Dreieck, dessen
Summe der Seiten gleich grofs bleibt, in
E und e sind die Dreiecke gleichschenk
lig. Die Linie Aa ist die grofse Axe,
Ee die kleine Axe, die Linien BE, bE
oder BJ, bJ u. s. w. heifsen Radii vecto-
ren, und da diese in jedem Punkt mit
der zu diesem Punkt gehörenden Nor
malen gleiche Winkel bilden, wie sogleich
Fig. 256.
nachgewiesen werden wird, so heifsen
B, b die Brennpunkte der Ellipse. Jede
Normale wie FJ kann nämlich als Ein
fallslos betrachtet werden, und daher
wird jeder aus dem leuchtenden Punkt
B oder 6 auf jeden Punkt der elliptischen
Linie geworfene Lichtstrahl nach dem
Punkt b oder B reflectirt. Beide Axen
Aa und Ee halbiren sich im Mittelpunkt
C der Ellipse, und theilen diese in vier
congruente Quadranten, der Abstand jedes
der beiden Brennpunkte von dem Mittel
punkt heifst die Excentricität der
Ellipse.
2. Verlängert man einen Radius vector
z. B. BJ, beschreibt aus J mit dem 2ten
Radius vector Jb, als Halbmesser den
Halbkreis OK LG, zieht die Sehne Gb,
halbirt diese in //, und zieht durch H
und J die Linie KL, so ist diese die
Tangente in J. Denn zieht man von
einem beliebigen Punkt M der Linie KL
nach B, b und G gerade Linien, so ist