Anorthotypes Krystallisationssystem. 76 Ansetzen der Gleichungen.
Perihel jährlich um 61,9 Bogensecunden
von den Nachtgleichen.
Anorthotypes Krystallisationssystem.
(Ais Verneinung, oo&of gerade, tvjios
Gestalt). Das 6te und letzte System, das
ein und eingliedrige System, bei welchem
3 unter einander ungleichartige Axen
schiefwinklig mit einander sich schneiden.
Ansetzen der Gleichungen. Ist die
vermöge geistiger Thätigkeit vorgenom
mene Uebertragung einer in Worten ge
gebenen, den Gleichungen angehörigen
Aufgabe in die mathematische Zeichen
sprache. Sie kann nicht wohl gelehrt
werden, ist vielmehr das Ergebnifs des
Urtheilsvermögens.
1. Beispiel. (Meier Hirsch, pag. 163,
No. 5.)
Zwei Zahlen von solcher Beschaffenheit
zu finden, dafs die eine m Mal so grofs
als die andere und dafs ihre Summe
= a sei.
Es werden hier zwei Zahlen gesucht,
beide sind also unbekannt; bezeichnet
man die andere mit x, so ist die erste,
als m Mal so grofs =mx, deren Summe
ist x + mx, und die anzusetzende Glei
chung ist
x-\-mx = a
woraus (s. algebraische Gleichung No. 7.)
die andere x = —, die erste mx =
1 + m 1 -f m
Bezeichnet man die erste mit x, so ist
die andere, da die erste m Mal gröfser als
jene ist, m Mal kleiner als die erste, also
—, und man hat:
m
x+— = a, woraus
rn
die erste x—
die andere
1 + m’ lfm
2. Beispiel. (Meier Hirsch, pag. 173,
No. 54.)
Vor n Tagen ging ein Bote von hier
ab, der täglich a Meilen macht; ihm wird
ein anderer nachgeschickt, der täglich
h Meilen macht; wie viele Tage wird der
zweite brauchen, um den ersten einzu
holen ?
Der erste Bote hat bei n Tagen Vor
sprung a • n Meilen voraus, als der andere
ihm mit der offenbar gröfseren Geschwin
digkeit b nachgesandt wird. Die Anzahl
der Tage, welche dieser laufen mufs, um
ihn einzuholen, d. h. um mit dem ersten
in einem und demselben Punkt zusam
menzutreffen, werde als die unbekannte
Gröfse, nach welcher direct gefragt wird,
mit x bezeichnet, so läuft der zweite
schnellere Bote x Tage zu b Meilen, im
Ganzen hx Meilen; der erste, welcher
aufserden schon vorher gelaufenen n Tagen
noch x Tage läuft, legt in diesen x Tagen
zu a Meilen noch ax Meilen zurück und
hat im Ganzen an + ax Meilen gemacht;
da aber beide Boten von einem und dem
selben Punkt ausgegangen sind und in
einem und demselben Punkte Zusammen
treffen, so sind Beider Wege gleich lang.
Mithin ist die anzusetzende Gl.
an-j- ax = bx
woraus die Auflösung x = — Tage.
3. Beispiel. (Meier Hirsch, pag. 174,
No. 59.)
Es sei der Ort, von welchem ein erster
Courier ausgeht, um a Meilen mehr vor
wärts gelegen; es sei ferner die Anzahl
der Stunden, um welche er früher ab
reiste, = b; die Geschwindigkeit des ersten
Couriers sei so grofs, dafs er in d Stun
den c Meilen zurücklegt, und die Ge
schwindigkeit eines zweiten Couriers so
grofs, dafs er in f Stunden e Meilen zu
rücklegt. In wie vielen Stunden nach
der Abreise des zweiten Couriers werden
sie Zusammentreffen?
Die Anzahl der Stunden nach Abgang
des zweiten Couriers, hier die fragliche
Unbekannte werde mit x bezeichnet; da
derselbe in f Stunden e Meilen zurück
legt, also in einer Stunde ■— Meilen, so
ist die Anzahl der von
zurückgelegten Meilen
ihm überhaupt
x. Der erste
macht in d Stunden c Meilen, in einer
Stunde also — Meilen, folglich in jenen
x Stunden, in welchen er mit dem ersten
Courier zusammentrifft, x Meilen. Al-
d
lein er ist b Stunden früher abgereist,
. x Meilen.
d
früher
hat also (6 + x) Stunden lang gereist, und
in dieser Zeit also, d. h. in Summa,
(6 + x) Meilen zurückgelegt, wenn der
zweite mit ihm zusammentrifft. Da nun
ferner derselbe erste Courier von einem
um a Meilen mehr vorwärts gelegenen
Punkt abgereist ist, so ist der Weg des
ersten um die Länge a kürzer, als der
Weg des zweiten, d. h. wenn man zu
dem summarischen Wege ~ (b -f x) des
ersten Couriers noch den Weg a addirt,
so erhält man den Weg ^jx des zwei
ten Couriers.
also
Die anzusetzende Gl. ist