Full text: A - B (1. Band)

Antithesis. 
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Apagogiseher Beweis. 
wohner der gemäfsigten Zone, weil die 
der nördlichen ihren Sonnenschatten nach 
Norden, die der südlichen nach Süden, 
beide also entgegengesetztgerichtete Schat 
ten werfen. (Vergl. Amphiscii, Ascii.) 
Antithesis hiefs früher die Versetzung 
eines Gliedes von der einen Seite einer 
Gleichung auf die andere Seite derselben 
mit entgegengesetztem Vorzeichen. Z. B. 
aus 
x 2 + ax= b 
wurde per antithesin 
x 2 -\- ax — b — 0 
Antoeci (Gegenwohner), die Bewohner, 
welche auf derselben Seite desselben Me 
ridians und unter entgegengesetzten Brei 
ten wohnen , sie haben gleiche Tages 
zeiten, aberentgegengesetzte Jahreszeiten. 
(Vergl. Antipoden.) 
Anzahl, ist eine Menge von Einheiten, 
die durch eine bestimmte Zahl ausdrück- 
bar ist oder gezählt werden kann. 
Anziehende Kraft, die einer Masse bei 
wohnende Kraft, vermöge welcher eine 
andere Masse, ohne Einwirkung einer 
anderen Ursache, das Bestreben erhält, 
ihr näher zu kommen. Aus den wahr 
nehmbaren, in der Natur vorkommenden 
gegenseitigen Anziehungen von Massen, 
und da keine Wirkung ohne Ursache 
denkbar ist, mufs eine a. K. angenommen 
werden. (Vergl. Abstofsende Kraft, An 
ziehung.) 
Anziehung, das wahrnehmbare Bestre 
ben der in der Natur befindlichen Massen, 
einander sich zu nähern, und als Wirkung 
die Aeufserung einer nicht wahrnehm 
baren, aber als nothwendig vorauszusetzen 
den Ursache, einer Kraft, die wir An 
ziehungskraft nennen. 
Man hat A. in bemerkbarer undA. 
in unbemerkbarer Ferne; oder A. 
in der Entfernung und A. in der 
B erühr u ng. 
A. in der Entfernung; Attrac 
tion, das Bestreben der von einander 
entfernten Massen auf dem kürzesten 
Wege, also in gerader Linie zu einander 
hin sich zu bewegen. A. in der Be 
rührung kommt in verschiedenen Er 
scheinungen vor: 
a. AlsCohäsion, Wirkung der Cohä- 
renz, das Bestreben der Massentheilchen 
eines Körpers, an einander haften zu 
bleiben, und das je nach der physika 
lischen Beschaffenheit des Körpers gröfser 
oder geringer ist (als bei festen, tropfbar 
flüssigen, luftförmigen Körpern). 
b. Als Adhäsion (s. d.) 
c. Als elektrische A. Entgegen 
gesetzte Elektrieitäten (elektrische Ma 
terien) haben das Bestreben, durch Strö- 
mung in einander überzugehen und sich 
auszngleichen, sich gegenseitig zu neu- 
tralisiren. Sind beide Fluida fern von 
einander, so entsteht eine gegenseitige 
Spannung zwischen beiden, und sind sie 
in einer dieser Ferne angemessenen Quan 
tität vorhanden, so endigt diese Spannung 
in einen Uebersprung, wie bei der Elek- 
trisirmaschine, dem Blitz, einer galvani 
schen Batterie, liier ist also A. in der 
Ferne. Dennoch begreift man auch die 
elektrischen Erscheinungen durch Span 
nung und Ueberspringen unter die A. bei 
Berührung, weil das Bestreben zur Neu 
tralisation, zu gegenseitiger Durchdringung 
die Ursache davon ist, die Körper aber, 
denen die Elektricität inwohnt, in einerlei 
Entfernung von einander bleiben, im 
Gegensatz zu Attraction. 
d. Als magnetische A. Auch diese 
hat, wie es scheint, eine A. in der Fern o. 
(Vergl. Abweichung der Magnetnadel.) 
e. Als chemische A., das Bestreben 
verschiedener Körper, ihre unzertheilbaren, 
also auch undurchdringlichen Theilchen 
(Atome) in anderer Weise neben einander 
zu ordnen, wodurch ein dritter, den nun 
chemisch verbundenen Körpern ungleicher 
Körper entsteht. Also im Gegensatz zu 
Adhäsion, wo 2 heterogene Körper wäh 
rend ihrer Berührung dieselben bleiben. 
Man unterscheidet noch die auflösende 
A., das Bestreben verschiedener Körper, 
ihre Atome (oder vielmehr wohl ihre 
Moleküle, Massentheilchen, eine 
Summe von Atomen) neben einander zu 
ordnen, ohne dafs jeder von beiden auf 
hört zu sein, was er ist (z. B. Zucker und 
Wasser), also ein Gemenge zu bilden; 
wiewohl einige Chemiker diese Auflösung 
als einen schwachen Grad von Chemismus 
ansehen. 
Anziehungskraft s. V. w. Anziehende 
Kraft. 
Apagogischer Beweis (indirecter B.) 
Ein Beweis in der Form, dafs die Un 
richtigkeit oder Unmöglichkeit des Gegen- 
theils der Behauptung bewiesen wird, wo 
nach der Schlufs zu folgern ist, dafs die 
Behauptung richtig oder nothwendig ist. 
Z. B. Euklid, 6. Satz, Lehrsatz: 
Fig. 70.
	        
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