Aräometer.
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Aräometer.
als Hauptlinie (nächst der Polygonseite)
die Bastion in Linien construirt (tracirt)
wird. Ist das Polygon ein Viereck, so
wird nach Vauban das A.=|, für ein
Fünfeck = y, für ein Mehr als Fünfeck
= £ der Polygonseite. (Kriegsw.)
Ist GABH ein Theil des Umrisses eines
Polygons, z. B. eines Sechsecks, AB eine
der Polygonseiten, so ist CD das Aptom
=\ AB. Durch den Punkt D werden nun
die geraden Defens- oder Streichlinien
Fig. 72.
AE und BF, von welchen AI=BK=$AB
die Facen, IF normal BF und AE nor
mal AE die Flanken und EF die
Courtine bestimmt. Die Winkel BAE
und ABF zwischen der Polygonseite und
den Streichlinien heifsen die abnehmen
den Winkel (angles diminues).
Aräometer (von «o«/o?, dünn und
/ufTpfiu, messen). Ein mathematisch-phy
sikalisches Instrument zur Bestimmung
der Dichtigkeit oder des specifischen Ge
wichts einer tropfbaren Flüssigkeit, welches
nicht nur für die Wissenschaft von Werth,
sondern auch für die gesammte Technik
von grofsem Nutzen ist.
Die Einrichtung und Construction des
Instruments beruht auf dem hydrostati
schen Gesetz, dafs ein in eine tropfbare
Flüssigkeit eingetauchter specifisch leich
terer fester Körper von der Flüssigkeit
an Gewicht durch Einsenkung in dieselbe
so viel verdrängt, als er selbst schwer
ist, dafs also ein und derselbe Körper
um so tiefer sich einsenkt, je dünner die
Flüssigkeit ist, und um so weniger, je
dichter sie ist.
Ein Instrument oder Apparat zur Be
stimmung von Gewichten heilst allgemein
eine Waage, und da das A. eingesenkt
wird, so nennt man es auch Senk
waage. Das A. wird ferner nach jeder
eigenthümlichen Flüssigkeit benannt, für
deren Prüfung es ausschliefslich einge
richtet ist. So Alkalimeter für die
Prüfung von Laugen, Alkoholometer
für die des Weingeistes, Hydrometer
für die des Wassers, Sacharometer
für die einer Zuckerlösung, Bierwaage
für die des Bieres, Salzspindel oder
Solwaage für eine Sole.
Man hat dem Princip nach zweierlei A.
Das Scalen-A., bei welchem das Ge
wicht des in die zu prüfende Flüssigkeit
eingesenkten Körpers constant bleibt, und
das Gewichts-A., bei welchem das Ge
wicht desselben variabel ist.
1. Scalen-Aräometer.
2. Wenn ein Körper von dem Gewicht
P in eine Flüssigkeit F eingesenkt wird
und er verdrängt ein Volumen V der
selben, so hat dies Vol. V von F das
Gewicht P, und die in anderen Flüssig
keiten F, F", F" ... verdrängten Vol.
V', V", V"'... haben jede das Gewicht
P. Bezieht man die Vol. V, V, V" . . .
auf dieselbe Raum - Einheit (Kubikfufs,
Kubikzoll u. s. w.) = /;, und bezeichnet
man die (absoluten),Gerichte von k für
F, F', F' . . . mit Y, iT . . . so hat
man Vg — V g' = V" g” = . . . = P und
hieraus V: V: V" . . . = . . . g" : g': g
d. h. die verdrängten Vol. der
Flüssigkeiten verhalten sichum-
gekehrt wie deren absolute Ge
wichte von gleichem Volumen.
Denkt man sich unter der Flüssigkeit
F von dem Vol. V destillirtes Wasser,
so ist das Gewicht g eines Kubikfufses
A=66preufs. Pfund; dieses Gewicht als
Einheit gesetzt und die anderen absoluten
Gewichte g\ g" . . . mit demselben ver
glichen, giebt die specifischen Gewichte
S', S" . . . der Flüssigkeiten F, F'.. .,
nämlich S'— — — ? ^ <¿"—9. ^
nämlich - - 66 „ • • • •
Die specifischen Gewichte S', S" . . . der
Flüssigkeit verhalten sich also w r ie deren
absolute Gewichte, und mithin
V: F : V" . S" :S':1
3. Denkt man sich als A. einen Cylinder
vom Querschnitt Q, der Länge L, dem
Gewicht G, so ist die Tiefe L', um welche
er sich in eine Flüssigkeit F von dem
spec. Gew. S, also dem abs. Gew. Sg
einsenkt,
*-£
Die Einsenkungstiefe ist also
um so gröfser, nicht nur je gerin
ger das spec. Gew. oder das abs.
Gew. von F, sondern auch je grö
fser G des A. und je kleiner Q, je
gröfser also zugleich L des A. ist.
4. Ist das spec. Gew. des A. =s, so ist
G—Q Lg • s
daher (2)
Für einerlei Stoff bei prismati-