Construction geom. Formeln. 120 Construction d. Gleichungen.
Nun ist CF = cos (3«)
CH=CG'COS a — CP-cos cccos a = CP'Cos 2 «
= COS Ct'COS 2 CI
= COS 3 rt
CP= cos c(
daher ist cos (3k) = 4 cos 3 u — 3 cos «
Yergl. noch den Art.: Analytische
Trigonometrie, pag. 71.
Construction geometrischer Formeln
ist in dem Art.: Analytische Geo
metrie, pag. 68, abgehandelt.
Construction der Gleichungen ist die
Auffindung der Wurzeln einer gegebenen
Gleichung mit Hülfe geometrischer Con-
structionen, indem die Elemente der Glei
chung als gerade Linien aufgetragen wer
den. Diese Methode der Auflösung von
Gleichungen hat gegenwärtig und über
haupt seit der Zeit, dafs man in der
Algebra ein bei weitem einfacheres und
übersichtlicheres Mittel dazu gefunden
hat, keinen anderen Werth mehr als den
geschichtlichen, weshalb auch nur davon
folgende kurze Erläuterungen:
Eine Gl. des ersten Grades hat die
Form:
x ± a — 0
woraus x — t a
Es ist also bei dieser Gleichung nichts
anders zu construiren, als dafs man die
Zahl a als gerade Linie aufträgt.
Eine Gleichung vom 2ten Grade hat
zwei Wurzeln, vom nten Grade »Wur
zeln, und diese Wurzeln ergeben sich als
die Ordinaten der Durchschnittspunkte
zweier sich schneidenden Linien. Für
eine Gleichung des 2ten Grades genügt
also eine gerade Linie und ein Kreis,
weil hier zwei Durchschnittspunkte ent
stehen. Für eine Gleichung vom dritten
Grade ist schon ein Kreis mit einer an
deren Curve erforderlich, weil 3 Durch
schnittspunkte verlangt werden, also z. B.
Kreis und Parabel, die zugleich vom 4<en
Grade genügen, weil beide Curven auch
vier Durchschnittspunkte liefern können,
wiewohl auch für diese 2 Parabeln, Pa
rabel und Ellipse, Kreis und Ellipse
u. s. w. gewählt werden können.
Um die Methode anschaulich zu ma
chen, sei als Beispiel die quadratische
Gleichung zu construiren
x 2 rfc ax rfc 6c = 0
in welcher x, a, b, c gerade Linien sind.
Aus diesem Grunde kann das bekannte
Glied nicht durch nur einen Buchstaben
bezeichnet werden, weil es dann Linie,
und mit den ersten beiden Gliedern,
welche Flächen sind, nicht zu addiren
sein würde.
Für diese Gleichung, je nach den Vor
zeichen, genügen zwei Constructionen,
Fig. 500 und 501, und zwar
Fig. 500.
Fig. 500 für die beiden Gleichungen
x 2 + ax -f- bc = 0
x 2 — ax + bc = 0
Fig. 501.
Fig. 501 für die beiden Gleichungen
x 2 — ax — bc — 0
x 2 -f ax — bc — 0
Man nimmt 2 gerade unter einem be
liebigen, hier unter einem rechten Win
kel sich schneidende Linien AD und AE,
den einen Schenkel, z. B .AE macht man
= dem Coefficienten a von x, den ande
ren AD - dem einen Factor z. B. c des
bekannten Gliedes, und nimmt auf dem
selben Schenkel von A aus AB = dem
zweiten Factor b, und zwar in Fig. 500
nach einerlei Richtung mit c, in Fig. 501
nach entgegengesetzter Richtung; in bei
den Figuren halbirt man BD in F, und
AE in G, und beschreibt mit BC aus C
den Kreis, so sind die Ordinaten AX
und AX’ die Wurzeln der Gleichung.
Denn es ist AXx AX’ = AB x AD