Convexgläser.
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Coordinaten.
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Function, und das Differenzial i. ist
ox‘
positiv.
Mithin gilt die Regel, dafs bei positi
vem Differenzial der Tangente die Curve
gegen die Abscisse hin convex, bei ne
gativem Differenzial concav ist. Sind die
Ordinaten negativ, so findet natürlich das
Entgegengesetzte statt; die Abscisse BL
und GM würde nämlich anstatt nach der
Richtung NM, nach der entgegengesetz
ten Richtung MN hin liegen.
Convexgläser, erhabene Gläser sind
Gläser mit erhabenen krummen Oberflä
chen, zum optischen Gebrauch solche,
welche in Form eines Theils einer Ku
geloberfläche geschliffen sind. Sind beide
Oberflächen eines Glases erhaben, so heilst
das Glas convex-convex oder bicoli
ve x; ist eine Oberfläche erhaben, die an
dere eben, so heifst das Glas plancon
vex ; ist eine Oberfläche erhaben, die an
dere hohl, so heifst das Glas concav-
convex oder convex-concav, auch
Möndchen, Meniskus. Die optischen
Wirkungen dieser Gläser sind zu erse
hen in dem Art. B r e n n g 1 a s u. Brille,
No. 1 bis 5. Yergl. Concavgläser.
Coordinaten sind die in dem Artikel
Abscisse, mit Fig. 14 bis 16 (s. zuerst
diesen) erklärt. Es sind gerade Linien,
die von einem Punkt aus gegen feste Li
nien oder gegen feste Ebenen nach be
stimmten Richtungen gezogen werden, um
den Punkt seiner Lage nach gegen jene
Linien oder Ebenen zu bestimmen; und
diese Erklärung war ausreichend, um den
Begriff „Abscisse“ festzustellen.
Die so erklärten Bestimmungslinien
sind bis dahin nur Abstände zwischen
Punkten und Linien oder Punkten und
Ebenen, mit deren Maafsen die Lagen
der Punkte gegen die Linien und Ebe
nen gegeben werden, aber noch keine
Coordinaten; diese haben eine höhere
Bedeutung, nämlich die der gleichen Ab
hängigkeit zusammengehöriger Abstände
für Punkte eines und desselben Systems,
so dafs wenn ein beliebiger Punkt des
Systems durch die ihm zugehörenden
Coordinaten gegeben wird, dies durch
Gleichungen (Coordinatengleichungen) ge
schieht, die zugleich für alle übrigen
Punkte des Systems gelten, dafs also je
der beliebige Punkt des Systems alle
übrigen Punkte desselben Systems ver
tritt. Es sind mithin Coordinaten eines
Systems von Punkten zusammengehörige
Abstände von denselben, deren gegensei
tige Abhängigkeit durch einerlei Function
gegeben ist.
2. Es sei AEB ein Halbkreis, so lehrt
die Geometrie, dafs wo in dem Durch
messer AB der Punkt D auch genommen
werde, das Quadrat der senkrechten Linie
DE = dem Rectangel ist, dessen Seiten
Fig. 513.
AD und BD sind. Alle Linien also, die
wie DE von beliebigen Punkten des Durch
messers bis zur Peripherie senkrecht ge
zogen werden, haben mit den beiden Ab
ständen jedes dieser Punkte von den End
punkten А, В des Durchmessers einerlei
Function. Setzt man also nach Vorschrift
des Art.: Abscisse, AB als Abscisse,
A. als deren Anfangspunkt, bezeichnet je
den aller möglichen Abstände AD mit x,
jede aller möglichen rechtwinkligen Or
dinaten DE mit y, den Halbmesser mit r,
so erhält man die Coordinatengleichung
DEA = AD x BD
oder y 2 = x X (2r — x) = 2rx — x 2
Wie also der Punkt E durch die zu
sammengehörenden Abstände AD und DE
bestimmt wird, eben so wird jeder andere
Punkt wie E' durch die ihm zugehören
den Abstände AD' und D'E’ bestimmt,
jede 2 zusammengehörende Abstände für
einen Punkt der Peripherie haben einer
lei Abhängigkeit von einander, sie sind
durch einerlei Function у 2 = fx = 2rx — ab
gegeben , und folglich sind sie nicht nur
Abstände, sondern Coordinaten, in diesem
Falle rechtwinklige C., und die Gleichung
y 2 — 2 rx — x 2
heifst die rechtwinklige Coordinaten
gleichung für den Kreis.
Bei diesem Beispiel liegen sämmtliche
Punkte des Systems in einerlei Ebene,
und es sind deshalb nur die Beziehungen
zwischen nur einer Abscisse und Ordina
ten, die alle in einer Ebene liegen, er
forderlich. Liegen dagegen die ihrer Lage
nach festzustellenden Punkte des Systems
in verschiedenen Ebenen, so ist ein so
einfaches Coordinatensystem nicht aus
reichend: es kann die Bestimmung der