Full text: C - D (2. Band)

D. 
Dämmerung s. astronomische Dämme 
rung. 
Dämmerungskreis s. astronomische 
Dämmerung. 
Dampf ist ein Körper in dem Zustande 
der Luftförmigkeit, in welchen er aus 
dem flüssigen Zustande übergegangen ist 
ohne dafs er in seiner chemischen Be 
schaffenheit eine Aenderung erfahren hat. 
Die Ursache der Aenderung des Aggregat 
zustandes (s. d.) ist allein die Wärme, 
welche der Flüssigkeit zur Dampfbildung 
zugeführt werden mufs, so dafs Dampf 
nichts anderes ist als Flüssigkeit-}-Wärme. 
Die Aenderung einer Flüssigkeit in 
Dampf geschieht unter allen Temperatu 
ren und ¿in Minimum von Wärme, als 
zur Dampfbildung nothwendig, ist noch 
nicht ermittelt worden — auch Eis bei 
grofser Kälte verdampft —. 
Der Dampf hat (bis auf eine Grenze 
der Compressionsfähigkeit, welche man 
permanenten Gasen noch nicht hat nach- 
weisen können) alle Eigenschaften der 
Gase: Er ist durchsichtig, in einem 
Gefäfs eingeschlossen überall gleich 
dicht, gleich elastisch, er übt auf 
jedes gleich grofse Flächenstück der Wan 
dung einen gleich grofsen Druck aus und 
hat somit das Bestreben der Ausdehn- 
samkeit, dessen Grenze noch nicht er 
mittelt ist. 
2. Der Dampf ist also ein Produckt aus 
Flüssigkeit (F) und Wärme (VF) und seine 
physikalischen Eigenschaften sind daher 
nur abhängig von der Natur der F aus 
der er entnommen ist, und hiernächst 
von den Mengen von F und von W, aus 
welchen er besteht. 
Auf die Entwickelung des D haben 
aufserdem noch die mechanischen Wir 
kungen anderer Stolle und Kräfte Ein- 
flufs, als besonders die atmosphärische 
Luft durch Druck und Bewegung. Nimmt 
man diese fremdartigen Einflüsse hinfort, 
setzt man z. B. über ein Gefäfs mit F 
eine Glocke, die mit ihren Rändern ein 
taucht, also hermetisch und man evacuirt, 
so ergeben sich folgende Erscheinungen: 
Bei einem bestimmten thermometri- 
schen Wärmegrade (T) hat der Dampf 
eine ganz bestimmte Dichtigkeit (0); d. 
h. ist v das Volumen der F in tropfba 
rem Zustande, welche in Dampfgestalt 
innerhalb der Glocke von dem Volumen 
V sich befindet, so ist die Dichtigkeit 
des Dampfes (die tropfbare F als Einheit 
genommen) consta nt. 
Bei Vermehrung von T nimmt die 
Glocke mehr F als Dampf in sich auf, 
v, und mit » die Dichtigkeit y- des Dampfes 
wird gröfser und um so gröfser je gröfser 
man T werden läfst. 
Da der Glockenraum die F zur Unter 
lage hat und der Dampf nur eine ganz 
bestimmte Menge v und nicht mehr aus 
der F entnimmt, so nennt man den Dampf 
gesättigt, man sagt: der Dampf ist in 
seinem gesättigten Zustande. 
Erkältet man, d. h. läfst man T ab 
nehmen, so kann der Dampf mit der ver 
minderten W bei seiner Dichtigkeit nicht 
bestehen, er ist übersättigt und gibt 
so viel Dampf der F zurück bis er die 
der verminderten T entsprechende gerin 
gere Dichtigkeit, also seinen Sättigungs 
zustand erreicht hat; und diese Zurück 
gabe des Dampfes an die F geschieht 
mit fortgesetzter Abkühlung successive 
bis die F in ihrer anfänglichen Quantität 
wieder hergestellt ist.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.